1850 -
Stuttgart
: Müller
- Autor: Hoffmann, Friedrich W.
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Die Seen Nordamerika's, Deutschlands u. s. w.
400 engl. Meilen Länge und seine größste Breite beträgt 1.00 Meilen.
2n diesem See liegen fünf große Inseln, deren eine, die Königs-Insel,
wenigstens 40 Meilen lang seyn soll. Mehr als 40 Flüsse ergießen sich
in ihn. Sein einziger Abfluß ist aber die Straße von St. Mary, die
ihn mit dem Huronensee verbindet, jedoch der Wasserfälle wegen nicht
schiffbar ist.
Der Huronensee ist etwa 760 Quadratmeilen groß, und enthält
mehrere große Inseln. Eine weite Fläche trennt ihn von dem Michigan-
see , der durch eine enge Landzunge von dem obern See geschieden ist.
Der St. Elairsce hat etwa 36 Meilen im Umfang, und obschon er sich
mit den bereits beschriebeüen großen Wasserkörpern keineswegs vergleichen
läßt, so erlangt er doch einige Bedeutung durch seine Verbindung mit dem
Eriesee, der etwa 397 Quadratmeilen einnimmt. Der Ontariosee ist der
letzte dieser Reihe, mit einem Flächenraum von 582 Quadratmeilen.
Es gibt noch andere Länder, in denen die Seen eben so zahlreich sind,
wie in Nordamerika, nirgends aber bieten sie eine so große Wasserfläche
dar. Die Schweiz hat viele Seen, aber was Größe betrifft, lassen sie
sich nicht mit den amerikanischen vergleichen. Der Genfersee ist der größste
derselben; er ist 9 Meilen lang und in seiner größsten Breite zwei Meilen
breit. Er zeichnet sich besonders durch die romantischen Landschaften aus,
die ihn umgeben. In dieser Beziehung, sowie was tie Tiefe seines dun-
kelblauen Wassers betrifft, ist er der Erste von allen. Da die Seen über-
haupt vorzugsweise der nördlichen Halbkugel der Erde eigen sind, und an
Ausdehnung so zu sagen mit ihrer Polnähe zunehmen, so hat Deutschland
außer dem Bodensee keinen einzigen, durch bedeutendere Waffermasse nam-
haften See auszuweisen. Dafür aber zeichnen sich seine Seen, besonders
die Gebirgsseen, durch einen überaus anmuthigen und oft großartigen
Charakter der Landschaft aus, wie wir schon von denen der Schweiz ge-
rühmt haben. Dieß gilt namentlich von den Seen Salzburgs und des
bayerischen Hochlandes, von dem Ammer-, Würm-, Chiem-, Traun-,
Walchensee u. s. w. Diese sämmtlichen Seen lagern sich am nördlichen
Fuße der Alpen. Am östlichen Fuße der Alpen liegen zwei beträchtliche
Wasserbecken, der Neusiedler - und Plattensee. An» südlichen Abfalle des
Alpengebietes liegen einige wenige Seen in einer Höhe von 600 — 700 '
über dem Meeresspiegel: der Lago maggiore, Lago di Lugano, di Conio,
di Garda, d'jseo, d'jdro. Am Südostrand der Zirknitzersee, zwar klein,
aber in anderer Beziehung merkwürdig, daher wir auf ihn noch besonders
zu sprechen kommen werden. Norddeutschland hat ein ganzes Seennetz
in den Stromgebieten der Elbe, Oder und Weichsel, unter deren einzelnen
Gliedern der Cpirding-, der Mürtz-, der Schwerinersee, der Plauer-, der