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1. Grundzüge der allgemeinen Erdkunde - S. 366

1850 - Stuttgart : Müller
366 Uv stesse. können. Zn gleicher Zeit müssen wir uns aber zur Ermuthigung unseres Eifers daran erinnern, daß alle ökonomischen Processe in der Natur durch ihre Entscheidungen geregelt werden, und daß cs wenige Dinge gibt, die an sich selbst so interessant sind und zu so vielen nützlichen Ergebnissen führen. Urfloffe. (Elementar-Substanzen.) Was besonders klar aus der Anschauung der Natur hervortritt, das ist die Einfachheit der Mittel, deren sich der Schöpfer zur Vollendung seiner Zwecke bediente. Die Hypothesen der Menschen sind verwickelt und mit Maschinerie überladen, die von der Gottheit angewendeten Methoden einfach und wirksam; und je niehr uns die Wissenschaft die Blätter aus- schließt, auf denen die Geschichte der materiellen Eristenz geschrieben ist, desto mehr müssen wir uns wundern, daß wir nicht augenblicklich auf eine so einfache Auseinandersetzung kamen. Die Gesetze, welche die Materie regieren, sind universell und bieten, wenn wir sie einmal begriffen haben, eine leichte Erklärung vieler und mannigfaltiger Erscheinungen, wenn auch gewisse kleine Differenzen mit unterlaufen, die entweder aus der Natur der Substanz, aus welche die Gesetze wirken, oder aus den Umständen entspringen, unter welchen sich die Kräfte entwickelt haben. Diese Einfachheit des Ur- plans geht eben so deutlich aus der Beschaffenheit der Körper hervor. Sämmtliche Verhältniffe der Bewegung und der Ruhe, denen die Materie unterworfen ist, lassen sich auf die Schwerkraft und die Ccntrifugalkraft zurückführen; ihre Zusammensetzung aber hängt von den Kräften der Co- häsion und der chemischen Verwandtschaft (Affinität) ab. Die Materie erscheint nur in drei Zuständen: als fester, flüssiger und gasiger Körper, und die chemische Zusammensetzung wird durch Kräfte regiert, die nicht schwierig zu erklären sind. Eine oberflächliche Prüfung der Substanzen, aus denen die Körper auf Erden zusammengesetzt find, könnte zwar zu der Ansicht führen, daß es eine ungeheure Menge Elementarprincipien geben müsse. Allein man hat durch die von der Chemie geborenen Mittel gefunden, daß alle oder fast alle Substanzen Mischungen sind, und daß ihre Verschiedenheit in Form, Cha- rakter und Eigenschaften aus der Verbindung einiger weniger einfacher Grundstoffe in verschiedenen Proportionen herzuleiten ist. Nach dem gegenwärtigen Stand der Chenrie gibt cs 60 Grundstoffe oder Stoffe, welche die Chemie bis jetzt noch nicht auseinander zu legen vermochte. Manche derselben besitzen gemeinschaftliche Eigenschaften, während andere einander in Charakter und Wirkung geradezu entgegengesetzt sind. Einige verbinden sich leicht mit den übrigen und werden in reicher Menge in der
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