1839 -
Berlin
: Duncker & Humblot
- Autor: Pischon, Friedrich August
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
Franken.
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Meruwe, genannt), Fürst oder König eines Stammes der sali-
scheu Franken, zog gegen den Römerfeldherrn Syagrius, schlug
ihn 486 bei Soissons, nahm das Land bis zur Loire und
Rhone, machte die Thüringer zinsbar, schlug bei Tolbiac um
(Zülpich) 496 die Alemannen und unterwarf ihr Land zwischen
Lahn und Neckar. Jetzt trat er zum Christenthum und zum ka-
tholischen Glauben über, dem seine Gemahlinn, die Burgun-
derinn Rothilde (Chlotilde), angehörte, kämpfte gegen die Bur-
gunder glücklich, zwang die Armorikcr oder Brctonen (502) zur
Abhängigkeit, schlug die Westgothen bei Clono auf dem Gefilde
Vou gl o (unfern der Bonne am Clain cck. S. 17.) 507 und nahm ihr
Reich bis zur Garonne. Paris wurde der Sitz seiner Herrschaft, welche
er durch treülose Ermordungen anderer Frankenfürsten, vornehmlich
des Ripuaren Siegbert und seines Sohnes Chloderich, über alle Fran-
ken ausdehnte und seiner Familie hinterließ 511. — 6. Chlodwigs
Nachfolger bis 568. Chlodwigs vier Söhne theilten jetzt des Vaters
Reich, so dass der älteste, Theodor ich, (von einer heidnischen
Mutter, f 534) Austra sien oder Metz, das östliche Land von Maas
und Mosel; die drei Söhne Rothildens das westliche Reich (spä-
ter Neüstrien genannt) nehmlich Childebert l. (ff 585) Paris
mit dem westlichen, Chlodomir (ff524) Orleans mit dem südöst-
lichen Theil, Chlotar ()-561) Soissons und den nordöstlichen Theil
bis zur Maas erhielten. — Theodorich schlug gelandete Dänen,
besiegte König Hermanfried von Thüringen, tödtete ihn treülos
und nahm sein Land bis zur Unstrut 530. — Die drei jüngeren
Brüder, durch Rothilde aufgeregt, griffen Burgund an, Chlodomir
fiel zwar 524 (sein Geschlecht ausgerottet), Burgund aber wurde
534 erobert und vereinigt, und bald darauf auch Süddeütfchland,
(wo späterhin Baiern unter agilolfingischen Herzögen abhängig
wird) und Provence von den Ostgothen gewonnen. Bei dem
Aussterben der Stämme vereinte Chlotar l. von Soissons
das ganze Reich 558, das nach seinem Tode wieder in vier
Theile und nach dem frühen Tode Chariberts von Paris unter
die Brüder: Guntchramn (f593), welcher Orleans oder Bur-
gund, Siegbert l. (ff 576), welcher Rheims oder Austra-
sien, Chilperich (ff 584), welcher Soissons oder Neüstrien
erhielt, getheilt wurde (568 od. 572?). — c. G r e ü elka m p f e
bis 613. Siegbert, edleren Sinnes als sein Bruder, vermählte