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1. Geschichte des Mittelalters - S. 157

1839 - Berlin : Duncker & Humblot
Kaiser Sigismunds Regierung. 157 große Aufwand und die Theürung in Costnitz zu beschwerlich wurde, hob Martin das Concil auf, welches nur die Unterordnung des Papstes unter die Concilien und die regelmäßige Berufung derselben (jedoch ohne Gewährleistung) ausgesprochen hatte. — Auf diesem Concil war nun auch trotz des freien kaiserlichen Geleites und unüberwunden Johann Huss am 6. Juli 1415 (und sein Freund Hieronymus Faulfisch 1416) als Ketzer grausam verbrannt worden, weshalb in Böhmen der Hussitenkrieg aus- brach. — e. Hussitenkrieg von 1420—1436*). Die Böh- men, durch Hussens Tod ergrimmt, wurden durch das Concil noch mehr gereizt, als man ihnen den Kelch im Abendmahl, welchen Jacob von Mies ihnen zugesprochen hatte, verbot. Nun bildeten sich Unter dem Namen der Hussiten mehrere Parteien, vor allen die Calixtiner und dieheftigcn Taboriten (Tabor, Lager). An die Spitze der letztern trat der gefürchtete. Johann von Trocznow, Zischka genannt, welcher bei einem Aufruhr in Prag -das Rathhaus stürmte, was Wenzels Tod herbeiführte (1419). Als hierauf Sigismund, Hussens Richter, das Land nehmen wollte, brach der schreckliche, grausam geführte Hussi- tenkrieg aus. Die Berge Tabor und Oreb wurden Kampf- lager, Sigismund musste aus Prag, nachher aus Böhmen weichen, Zischka wüthete und herrschte über Prag und andere- hussitische Parteien, bis er an der Pest starb 1424. — Nun wurde Prokop der Große Anführer der Taboriten, Prokop der Kleine der Waisen (Orphani), gemeinsam siegten die Parteien in entscheidender Schlacht bei Außig über die Meißner und ver- heerten die umliegenden Lander. Der Schrecken ihres Namens war so groß, dass die bestgerüsteten Reichsheere, noch ehe es zum Kampfe kam (1427 und 1431), schimpflich die Flucht ergriffen und die Hussiten ungehindert in fremden Ländern raubten und mordeten. Endlich kam es zu Unterhandlungen mit dem (seit 1431) zu Basel zusammengetretenen Concil und bei den in- nern Uneinigkeiten der Hussiten nahm die mildere Partei der Calixtiner die Co mpaktaten an, worüber aber mit den Taboriten und Waisen ein furchtbarer Kampf ausbrach, in *) Studien : Hussiten Krieg: darinnen begriffen das Leben, die Lehr, der Tod Zoll. Hussi etc. durch M. Zach. Theobaldum Schlaccowaulcnsem. Nürnb. 1621. 4. (Iii. Th. bis 1430, 1458 und 1517).
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