1839 -
Berlin
: Duncker & Humblot
- Autor: Pischon, Friedrich August
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
Friedlich Iii.
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benommen als das zu Coftnitz und glücklich den Hussitenkrieg
geendet, war-aber wegen Beschränkung der Päpste mit Papst
Eugenius Iv., der ein anderes Concil nach Ferrara berufen
hatte, zerfallen, setzte den Papst förmlich ab und erwählte Herzog
Amadeus von Savoyen als Felix V. zum Papste, 1439. Der
Kaiser Friedrich und die Fürsten blieben neutral; aber durch
Aeneas Sylvius Piccolomini, Friedrichs Geheimschreiber (nach-
herigen Papst Pius Ii. 1458 — 64), der von der Partei des
Concils zum Kaiser und zum Papste überging, wurden mit dem
Papste Unterhandlungen eröffnet, nach Eugens Tod (1447)
Nikolaus V. anerkannt, und mit ihm die Aschaffen bürg er
(Wiener-) Concordate, (1448) geschlossen, worin die päpst-
lichen Anmaßungen bestätigt und das Concil aufgegeben wurde.
Bald hernach musste sich dieses, da ihm der Kaiser das Geleit
aufkündigte, nach Lausanne verlegen, wo Felix abdankte und
das Concil auch Nikolaus V. erwählte, daß mit seiner Auflösung
(1449) zwar der Kirchenfriede hergestellt wurde, aber die Gewalt
der Concile selbst und alle Erwartungen, welche man darauf ge-
setzt hatte, zu Grunde gingen. — e. Reichs zu stand bis 1493.
Vergebens versuchte daneben Friedrich die alten Güter in der
Schweiz wieder zu gewinnen, trat mit Zürich, das wegen der
Toggenburger Erbschaft mit den Eidgenossen zerfallen war, und
mit Frankreich in einen Bund. Die Eidgenossen schlugen (1443)
die Zürcher bei St. Jacob an der Sil und kämpften gegen die
Franzosen (Armagnaken) heldenmüthig bei St. Jacob an der
Bir s 1444 (26. Aug.). Im Frieden wurde nichts für Friedrich
errungen und blutige Kämpfe der Herren und Städte in Ober-
deütschland zerrütteten das Reich. In unglückliche und schmach-
volle Kämpfe gerieth auch Friedrich mit Ungern und die Oest-
reicher, welche ihn in Wienerisch-Neustadt belagerten, zwangen
ihn seinen Mündel Ladislav König von Ungern und Böhmen
herauszugeben. Nach dem Tode Ladislavs (1457) und seines
eignen unruhigen und feindseligen Bruders Albrecht (1463) er-
warb er zwar ganz Oestreich, konnte aber weder Böhmen von
Georg Podiebrad noch Ungern von Matthias Corvinus gewinnen
und die Türken, welche 1453 Constantinopel gewonnen'hatten,
bedrohten das Reich. — Vergebens versuchte Papst Pius Ii.
wie in den Zeiten der großen Päpste einen Kreüzzug zu Stande