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1. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 9

1882 - Oldenburg : Stalling
Da sich Kolumbus zunchst an seine Vaterstadt Genua gewandt habe, um dieser die Ehre und Vorteile seiner Unter-nehmung zuzuwenden, ist eine Annahme, die um so weniger Glauben verdient, als Genua in seinem damaligen Verfall es nicht wagen durfte, auf ein Unternehmen einzugehen, durch das es notwendig in Hndel mit der portugiesischen Seemacht verwickelt worden wre. Kolumbus begab sich vielmehr an den Hof nach Lissabon, um diesem seinen Entwurf vorzulegen, da sich Portugal gerade damals in Unternehmungen dieser Art mehr als irgend ein anderer Staat einlie. Hier wurden seine Vorschlge mit der grten Aufmerksamkeit angehrt, aber nachdem man ihm seinen ganzen Plan entlockt hatte, machte man sich, wie es heit, der niedertrchtigsten Treu-losigkeit gegen ihn schuldig. Man beschlo, ihm die Ehre der Entdeckungen zu rauben, rstete schnell ein Schiff aus und trug einem andern Seehauptmann auf, den bezeichneten Weg zu verfolgen. .Allein dieser war nicht von dem Geiste i>es Kolumbus beseelt, kehrte nach einer kurzen Fahrt wieder um und versicherte, der ganze Plan sei ebenso unvernnftig als gefhrlich. Voll des tiefsten Unwillens der diesen Betrug verlie Kolumbus Portugal und wandte sich nun nach Madrid an den spanischen Hof. Da er jedoch besorgte, da sein Vor-schlag auch hier verworfen wrde, so schickte er seinen Bruder Bartholomus, dem er alle seine Gedanken mitgeteilt hatte, nach England, um zu versuchen, ob er nicht dort etwas ausrichten knnte. In Spanien herrschten damals Ferdinand der Katholische von Aragonien und Jsabella von Castilien, welche ihre ganze Kraft auf die Bekmpfung der Mauren im sdlichen Spanien richteten. Dieser Krieg war dem Unternehmen des Kolumbus nicht gnstig. Dennoch wurde er am Hofe mit aller Achtung aufgenommen, und sein Plan einem Ausschusse von gelehrten Mnnern und Geistlichen zur Prfung bergeben. Von diesen mute er die abgeschmacktesten Einwendungen hren. Der eine behauptete, das Meer zwischen Europa und Indien sei so unermelich, da man auch bei der glcklichsten Fahrt wenigstens drei Jahre brauche, um von Europa aus nach dem nchsten Festlande zu segeln. Ein anderer meinte, wenn man da so weit herumsegeln wollte, so mte man ja zuletzt immer
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