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1. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 38

1882 - Oldenburg : Stalling
38 Hause angegriffen, und mehrere erschlagen. Cabral nahm dafr blutige Rache, verbrannte den Indern mehrere Schiffe und lie Calicut beschieen. Hierauf ging er unter Segel, sprach bei den kleinen Knigen von Cochin und Cananor ein, die ihn aus Eifersucht und Ha gegen den Samorin, dem sie zinspflichtia waren, freundlich aufnahmen, und versah sich bei ihnen mit einer reichen Ladung von Pfeffer und Ingwer, mit welcher er am 23. Junius 1501 glcklich in Portugal ankam. Die Portugiesen erkannten bald, da, um in Ostindien festen Fu zu fassen, eine grere Macht erforderlich sei. Daher schiffte Vasco de Gama im Jahre 1502 mit einer groen Flotte ab, der bald mehrere kleinere Geschwader solg-ten. Er bescho Calicut einen ganzen Tag lang, machte reiche Beute an Gold, Perlen, Edelsteinen und Gewrzen und legte im Gebiet von Cochin, dessen König mit Calicut im Krieg lebte, eine kleine Festung an. Nachdem die Flotten sich mit indischen Gtern reich beladen hatten, traten sie die Rckfahrt an. Zur Verteidigung der Festung blieb Pacheco Pereira, ein Mann von ausgezeichnetem Heldenmute, mit drei Schiffen und 160 Mann zurck und verrichtete dort Thaten, die an das Wunderbare grenzen. Kaum waren nmlich die Flotten abgesegelt, so kam der Samorin von Ca-licut mit seiner ganzen Land- und Seemacht heran, die aus 60 000 Mann bestand und mit Schiegewehr bewaffnet war. Nur die erstaunenswrdige Tapferkeit der Besatzung, der Geist des Fhrers und die berlegenheit der europischen Kriegskunst machten die Verteidigung mglich. Alle Angriffe des Samorin blieben vergeblich. Nach sechs Monaten gab er voll Unmut und Scham einen Krieg auf, der ihm 18 000 Menschen gekostet hatte. Pereiras That fand so allgemeine Bewunderung, da man ihn bei seiner Rckkehr nach Lissabon unter lautem Jubel in feierlichem Aufzug in die Domkirche fhrte, wo ihm der Bischof eine herrliche Lobrede hielt. Auch er gehrte zu den uneigenntzigen Helden, denen der Ruhm schon allein gengt; er hatte ein ansehnliches Geschenk des Beherrschers von Cochin ausgeschlagen und blo um ein schrist-liches Zeugnis seiner dort verrichteten Thaten gebeten. Der König machte ihn nachher zum Oberbefehlshaber in Guinea. Dort aber erlag seine Redlichkeit den Rnken seiner Feinde; er ward auf eine verleumderische Anklage in Ketten auf die
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