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1. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 45

1882 - Oldenburg : Stalling
45 Insel in dem See Tezkuko, die durch drei Dmme mit dem festen Lande verbunden war. Als Cortez auf einem dieser Dmme seine Mannschaft heranfhrte, kamen ihm tausend angesehene, in feine baumwollene Gewnder gekleidete Männer entgegen, begrten ihn ehrerbietig und verkndeten die baldige Ankunft ihres Gebieters. Kurz darauf erschien Montezuma in einem kostbaren Tragsessel mit groem Gefolge und bezeugte zum Erstaunen seines eigenen Volkes dem Cortez, wie einem Hheren, seine Unterwrfigkeit. Dann geleitete er ihn selbst in die Stadt, wo er ihm und allen Spaniern ein groes steinernes Gebude zur Wohnung anwies und sie mit reichen Vorrten versehen lie. Hier berichtete Montezuma dem Cortez von einer alten Sage, die unter den Mexicanern bestnde, da in der Urzeit einer ihrer Fürsten in die Lande des Sonnenaufgangs gezogen und nicht wieder gekommen wre, da aber der Glaube herrsche, er werde einst von dort wiederkehren und sein Recht auf das mexicanische Reich geltend machen. Dieser Fürst sei wahr-scheinlich der mchtige König, dem Cortez diene, und darum wolle er sich und sein Reich diesem groen Könige des Ostens zinspflichtig machen. Cortez schenkte indes dieser uerung Montezumas keinen rechten Glauben, zumal da ihn die Tlas-kalaner vor der Treulosigkeit des Knigs warnten. Da jedoch ein Rckzug aus der Stadt nicht mehr mglich war, so richtete er das ihm angewiesene Haus zu einer Art Festung ein, in der er sich durch geladene Kanonen, sowie durch sorgfltig aufgestellte Wachen, vor einem berfall zu sichern suchte. Dennoch schien ihm seine Lage sehr gefhrlich: er beschlo daher seine Khnheit durch eine noch grere zu krnen und sich der Person des Knigs zu bemchtigen, teils um ihn als Geisel gegen das Volk zu gebrauchen, teils auch, um durch ihn jede seiner Forderungen durchzusetzen und sich so am leichtesten der Herrschaft zu versichern. Die Veranlassung dazu gab ihm. folgender Umstand: Ein Feldherr Montezumas hatte inzwischen die abtrn-nigen Tlaskalaner in ihrem Lande angegriffen und einen Spanier der Besatzung von Verakruz, der ihnen zu Hlfe gekommen, gefangen genommen, hingerichtet und seinen Kopf nach der Hauptstadt geschickt, wo er ffentlich ausgesteckt wurde, um dem Volke zu beweisen, da auch die Spanier sterbliche
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