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1. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 54

1882 - Oldenburg : Stalling
54 Je tiefer Pizarro in das Innere des Landes rckte, desto fruchtbarer zeigte sich der Boden, desto hher die Bil-dung des Volkes, welche sogar die dermexicaner noch ber-traf. Der Ackerbau blhte, ja man fand zwei Wasserleitun-gen, um den Boden knstlich zu bewssern. Der Verkehr ward durch zwei Kunststraen gefrdert, welche die Spanier in Staunen versetzten. Das Land hatte zwar nur eine groe Stadt, Namens Cusco, während in den brigen Teilen nur kleine Orte und zerstreut liegende Gebude zu finden waren, aber diese Stadt war sehr groß und prchtig und wohlbefestigt. Der groe Sonnentempel darin war ganz mit Goldplatten gepflastert und der dem Hauptaltar erhob sich ein so groes Sonnenbild von massivem Golde, da es fast von einer Mauer zur andern reichte; zu beiden Seiten dieser Sonne saen der Reihe nach auf goldenen Thronen die wohl-einbalsamierten Krper der Ankas oder Könige. Auch die Tempelthren waren mit Goldplatten belegt. Die Palste der Stadt waren von ungeheurer Gre und Pracht, die Privathuser waren zweistckig und mit rtlichem glnzenden Mrtel bekleidet. Auch fanden sich in Cusco Bildwerke von edlem Metall, sowie Gefe von Thon, welche von hoher Kunst und einem feinen gebildeten Geschmacke zeugten. Die Peruaner verehrten die Sonne und fhrten den Stammvater ihrer Könige auf einen Sprling dieser ihrer obersten Gottheit zurck. Dieser Sohn der Sonne war der Sage nach vor Jahrhunderten in das Land gekommen, hatte die rohen Stmme in ntzlichen Kenntnissen unterrichtet, ihnen eme Religion gegeben und sie durch brgerliche Einrichtungen zu einem Reiche verbunden. Er war zugleich ihr erster Anka oder Landesfrst. Das Volk teilte sich in Edle, Gemeinfreie und Knechte. Ihre Religion, die von Menschenopfern unbe-fleckt war, hatte auf die Bewohner wenigstens den Einflu gehabt, da sie von Charakter mild und sanft waren. Kurz vor Pizarros Ankunft war der zwlfte König in der Reihe der Inkas gestorben. Er hatte das benachbarte Knigreich Quito erobert und auer einer Gemahlin aus dein Stamme der Inkas eine Tochter des Knigs von Quito ge-heiratet. Von dieser hatte er einen jngeren Sohn, Namens Atahualpa, von jener einen lteren, der Huascar hie. Nach des Vaters Willen sollte Atahualpa König in Quito
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