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1. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 180

1882 - Oldenburg : Stalling
180 Messe lesen zu lassen, gerieten die Gemter in die uerste Ghrung und nur dem Einslusse der Gemigten unter den schottischen Protestanten gelang es, da der katholische Gottes-dienst der Knigin gestattet ward und ungestrt blieb. Auf den Wunsch ihrer Unterthanen schritt Maria zu einer zweiten Vermhlung, und ihre Wahl siel auf den jun-gen Grafen Darnley, der mit ihr verwandt war. Diese Verbindung war, da Darnley der katholischen Kirche anhing, den Schotten hchst unangenehm, und auch Elisabeth fhlte sich dadurch verletzt, da Darnley ihr Vasall war und seine Gter in England lagen. Die Spannung zwischen ihr und Maria ward dadurch gesteigert. Bald aber sah letztere ein, wie sehr sie sich in der Wahl ihres Gatten getuscht habe' und wandte sich von ihm ab. Nicht weniger fhlte sieb 'auch Darnley zum Unwillen gereizt, als er gewahrte, da bei Maria ein italienischer Snger, Namens Rizio in hohen Gunsten stand. Sie machte ihn zu ihrem Geheimschreiber und unternahm nichts ohne seinen Rat. Jeder, der bei Hofe etwas suchte, bewarb sich durch Geschenke und Schmeiche-leien um seine Frsprache. Die Begnstigung dieses Man-nes, noch dazu eines Fremden und Katholiken, erregte die Eifersucht des schottischen Adels; es bildete sich eine Ver-schwrung gegen ihn, an deren Spitze sich der König selbst stellte. Eines Abends drang er mit den Verschworenen in Marias Zimmer: sie rissen Rizio, der erschrocken zu den Fen der Knigin flchtete, hinweg und ermordeten ihn im Vorzimmer mit sechsundfnfzig Stichen und Hieben (1566). Nun verwandelte sich die Abneigung der Knigin gegen ihren Gemahl in unauslschlichen Ha; sie schwur, diese schndliche That an den Mrdern zu rchen. An Rizios Stelle trat in Marias Gunst der Graf von Bothwell, einer der mchtigsten Edelleute des Knigreichs, khn und unternehmend, aber ausschweifend und lasterhaft, ohne Achtung fr Sitte, Recht und Religion. Whrend Maria ihren Gemahl immer mehr vernachlssigte, berhufte sie Bothwell mit Wrden und Gtern. Pltzlich ward Darn-ley krank (1567), so da man auf Gift mutmate; endlich erholte er sich langsam; Maria reiste zu ihm und bewog ihn ixach Edinburg zu kommen, wo sie ihm unter dem Vor-wand, da das Gerusch der Hauptstadt seine Genesung hin-
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