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1. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 409

1882 - Oldenburg : Stalling
- 409 Stein, ein Mann, in dem sich Adel der Gesinnung mit dem der Geburt verband, eine Reihe der segensreichsten Verbesse-rungen. Das ausschlieliche Recht des Adels, Rittergter zu besitzen, ward aufgehoben, und auch Brgern und Bauern der Zutritt zu solchem Besitz erffnet. Der Bauernstand ward von drckenden Lasten befreit, und der Brgerstand er-hielt eine treffliche Stdteordnung. In demselben Geiste sorgte der treffliche General S ch a r n h o r st fr das Heerwesen. Der Brgerstand ward fr fhig zu den Offizierstellen erklrt, die Bekleidung der Soldaten verbessert, die entehrenden Stra-fen abgeschafft, und durch Hebung des Ehrgefhls auch das Nationalgefhl neu belebt. Ein Verein edler Männer unter dem Namen des ,,Tugendbundes" suchte die Liebe zum Vater-lande durch alle Klassen des Volks zu verbreiten. Freiherr von Stein war die Seele aller dieser Bestrebungen, deshalb aber auch dem franzsischen Kaiser als angeblicher Volks-Verfhrer so verhat, da er nicht eher ruhte, als bis Stein seine Entlassung nahm und sogar Deutschland verlie. Doch wirkte Hardenberg in seinem Sinne fort, und Männer, wie Ernst Moritz Arndt und Ludwig Jahn suchten durch Errichtung von Turnanstalten das aufblhende Geschlecht an Leib und Seele zu krftigen, mit edlem Nationalgefhl zu erfllen und reif zu machen, das Joch der Knechtschaft der-einst abzuschtteln. Jetzt begeisterte der knigliche Aufruf das ganze preu-ische Volk, aus allen Stnden eilten die waffenfhigen Männer, Beamte, Prediger, Lehrer, Studenten, Adelige, Brger und Bauern herbei und stellten sich aus freiem An-trieb unter die Fahnen, um fr die heiligsten Gter, fr Ehre, Freiheit und Vaterland zu kmpfen. Aus den Brgern und Bauern ward die Landwehr gebildet, deren Fhrer denen des stehenden Heeres an Ehre und Rang gleichgestellt wurden. Unter Glockengelute zog die Landwehr aus, und die ernsten Klnge erfllten aller Herzen mit Wehmut und freudiger Hoffnung. Allenthalben regte sich die grte Opferfreudigkeit, das Volk brachte freiwillige Beisteuern, Frauen und Jung-frauen gaben ihr Geschmeide hin, und manches deutsche Md-chen schnitt sich das lange Haar ab, um d?n Erls dem Vaterlande zu weihen. Khne Freiheitsdichter hoben durch ihre feurigen Lieder den Schwung des Volkes; unter ihnen
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