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1. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 36

1836 - Stuttgart : Scheible
56 Deutschlands Boden. ist in gleicher Richtung mit den Sudeten) und von hier um das Emsge- biet über den Nein, bei Wesel, nach dem Sambre-Ursprung gezogen wird, ist als Vorland des Hochlandes zu betrachten und umfaßt das mittlere Elbegebiet, das obere Weserland, das Reinland von Bonn bis Wesel und das mittlere Gebiet der Maas. Hier findet man viele kleinere Gebirge, die meistens mit Laubholz überwachsen und metallreich sind. — Nur im Norden der angegebenen Linie, gegen das Meer hin, breitet das Flach- land, vom grauen Vorgebirge bis über das Gebiet der Weichsel sich aus, von Westen gegen Osten an Breite zunehmend. Die Senkung des Flach- landes ist im Allgemeinen von Süd-südost nach Nord-nordwest, und es wird das Ganze durch die Scheide zwischen Weser und Elbe in die öst- liche und westliche Hälfte getheilt. Die westliche Hälfte bildet eine weite Ebene, die reich au Morästen, Sümpfen und Haiden und im Ganzen we- nig über dem Spiegel der See erhaben, ja an manchen Stellen noch tie- fer gelegen ist, als die Obersiäche der Flüsse. Die niedrigen Küsten nicht nur (die im Westen an einigen Strichen durch Dünen geschützt sind) son- dern auch die Ränder der meisten größeren fließenden Gewässer müssen hier mit Deichen (Erdwällen) umgeben werden, damit die Fluten des Meeres oder die Wasser der Ströme das Land nicht überschwemmen. Höchst einförmig erscheint hier die Oberfläche, denn nur die natür- liche Krümmung der Erde beschränkt au vielen Stellen die Aussicht. An manchen Orten hemmen Erdwälle, höchst selten Wälder oder Gebüsche, den Umblick. Der Boden ist meistens nur an den tiefer gelegenen Stellen fruchtbar; ergebt er sich etwas über die Uingegend, so besteht er gewöhn- lich aus Hochmoor oder aus dürrer Sandhaide. Dazu kommt noch, daß die großen Wassermassen, weil die Oberfläche sich so wenig neigt, sich hier träger bewegen, freilich den Menschen zum Heil, aber nicht die Landschaft lebendiger zu machen. Auf den weiten Mooren sieht man nicht das lu- stige Gewühl arbeitender Landleute, hört nicht das freudige Wiehern des Pferdes, nicht das behagliche Brüllen wohlgenährter Rinder; nur der kla- gende Laut des einsamen Moorhuhns trifft zuweilen das Ohr. Stunden- lang irrt man umher, ohne einen Baum oder nur einen Strauch anzu- treffen, viel weniger eine menschliche Gestalt; düsteres Haidekraut, leichen- farbige Binsen und Gräser, vermischt mit grauem Moose, starren uns an. Doch sind diese Moräste das wohlthätigste Geschenk der Gottheit in einem Lande, das kein Holz hat, denn sie liefern eines der unentbehrlichsten Be- dürfnisse, das Brennmaterial. Die Sandstriche, welche gewöhnlich die Moore umgeben, zuweilen auch durchziehen, die größtenteils mit Haide- kraut überwachsen, zum Theil aber auch angebaut sind, nennt man Gast- land oder Geestland, in einigen Gegenden auch die Gast. Das Maschland oder die Masch (oft auch Marschland geschrieben), ist niedri- ger lind ebener als der Sand. Kleine Anhöhen, Warfen genannt, die
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