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1. Bd. 2 - S. 136

1846 - Braunschweig : Westermann
134 Viertes Kap. Römische Geschichte. oder italischen Namens sich der Freiheit gefrcuet, das wurde jezt ohne Mühe bezwungen. Das stolze Tarent und Brundusium, die Pie enter, Umbrer, Sälentiner huldigten. Italien war erobert. §. 13. Verfassung Italiens. Aber sehr ungleich war das Loos, welches dessen einzelne Völkerschaften erfuhren. Mehrere, besonders in früheren Zeiten, hatte man in das römische Bürgerrecht — bisweilen zwar mit einiger Beschränkung — aufge- nommen , um die Grundmasse der herrschenden Gemeinde zu vermehren. Die übrigen lebten als socii oder als -rjedüitü in verschiedenen Graden der Unabhängigkeit. Die lezteren, dem Namen, so wie der That nach Unter- thanen, wurden durch jährlich ernannte römische Präfekten regiert und hatten keine eigene Verfassung mehr. Die Bundesgenossen waren dem Namen nach selbstständig, aber ein ewiges Bündniß mit Rom fesselte sie an das In- teresse dieser herrischen Stadt, für die sie, ohne eigenen Vortheil, Gut und Blut fortwährend aufzuopfern verbunden waren. Jedoch hatten sie ihre eigene Verfassung beibehalten, und hingen von Roms Willkür nicht weiter, als nach den Artikeln des geschlossenen Bundes ab. Am günstigsten waren die- selben für die lateinischen Völkerschaften — als für die ältesten Bundee- und zugleich Stammesgen offen — (socii latini nominis), drückender für die übrigen (socii itdlici nominis); wiewohl auch von diesen einige ein gelinderes, andere ein härteres Gesez, je nach den Umständen der Unter- werfung oder nach einzelnen Rücksichten erhalten hatten. In allen Gegenden wurden endlich auch römische Kolonien angelegt, zur Wiedcrbcvölkcrung ver- ödeter Städte oder zur Behauptung der römischen Herrschaft, daher meist an der feindlichen Grenze, oder unter Nationen von zweifelhafter Treue. Solche Kolonien — eigentlich Besazungen — genossen das römische Bürgerrecht, aber ohne Antheil an den Comitien und an den Magistratswürden der Hauptstadt. Der Zustand Italiens nach seiner Unterwerfung bildet einen traurigen Kontrast mit demjenigen, dessen cs früher, so lange es frei war, sich erfreute. Welch' ein Gedräng von kräftigen, regsamen, glücklichen Völkern erfüllte da das schöne Land! Zwar rohe Völker mitunter — zumal in den Gebirgsgegenden — aber größeren Theiles gebildet, voll Thätigkeit und In- dustrie, dem Handel und den friedlichen Künsten obliegend und in fast unge-
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