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1. Bd. 2 - S. 137

1846 - Braunschweig : Westermann
135 Viertes Kap. Römische Geschichte. fiörtem Gedeihen. Wir haben Hetruriens, wir haben der groß-griechi- schen Kolonien und ihres blühenden Zustandes schon früher gedacht (B. I. S. 174 und 175 und 183). Fast jede Stadt war ein mächtiges, glückliches Gemeinwesen. Aber auch das übrige Italien stand in einem schönen, wenn gleich etwas geringerem Flore, wie aus den Berichten der -Römer selbst, ins- besondere aus der ungemein dichten Bevölkerung des Landes zu erkennen ist; und nach dem, was bereits geschehen, ließ sich mit Grund eine noch glän- zendere Zukunft hoffen. Wie ganz anders wurde dies Alles unter dem rö- mischen Joche? — Viele Nationen hatte schon der Krieg vernichtet, oder so sehr verdünnt, daß nur noch elende Neste derselben in verödeten Ländern häuften, und nie mehr die alte Volksmenge sich erseztc Non vielen Städten des alten Italiens ist kaum die Lage mehr bekannt, von anderen sicht man noch traurige Trümmer. Welche aber verschont blieben von gewaltsamer Ver- wüstung, die wurden dafür zu dauernden Leiden und langsamem Ruine ver- dammt. Viele büßten einen Theil ihrer Ländereien ein; man gab dieselben an römische Bürger. Diese zogen meistens den Reichthum nach Rom, wohin sich auch durch die natürliche Anziehungskraft der Gebieterin, die Blüthe der Bevölkerung aus allen Ecken Italiens drängte. In den unaufhörlichen Kriegen Noms wurden die Schäze und das Blut der Bundesgenossen vergeudet; auf ihre Unkosten, aber ohne Gewinn für sie, erwarb sich dasselbe die Herrschaft der Welt. Die Völker, durch das Gewicht der Sklaverei erdrückt, verloren das Selbstgefühl und den Trieb zu nüzlicher Thätigkeit, sie verarmten an Geist und Leben, so wie an Habe, an Charakterstärke, so wie an Glück, und die einzige Krastäußcrung, die später noch von ihnen ausging, war ein Krieg gegen die Tyrannin. §. 14. Verfassung, Roms. 3n Rom war mittlerweile die Demokratie, den Formen und Grund- ßesezen, doch keincswcges dem Geiste nach, herrschend geworden. Zwar konnten jczt alle Bürger zu den obersten Staatswürden gelangen, und in ihren Versammlungen rcsidirte die höchste legislatorische Gewalt. Aber un- geachtet hiedurch der politische Unterschied zwischen patrizischcn und plebe- jischen Geschlechtern beinahe völlig verschwand; so wurde doch die Deino- kratie durch die List der Vornehmeren und durch die Wirkung der Zeitumstände
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