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1. Bd. 2 - S. 216

1846 - Braunschweig : Westermann
212 Viertes Kap. Römische Geschichte. heit fürchteten seine Macht; aber Er, welcher wohl der Erste in Rom, jedoch dessen Tyrann nicht seyn wollte, entließ seine Truppen, wie er in Italien lautete, und begehrte, nach gefeiertem Triumphe, blos zwei Dinge zur Be- lohnung: die Bestätigung seiner asiatischen Einrichtung und Aecker für seine Krieger. Beides wurde ihm abgeschlagen. Mctcllus, Lucnllus, Cato u. 21, nicht Alle aus reinen Beweggründen, sezten sich entgegen, und die Kränkung, die Pompejus hierüber empfand, war wohl die Hauptursache seiner Verbindung mit Crassus und Cäsar. Dieser Leztere hatte sich endlich von den jugendlichen 2lusschweisungcn zu den Staatsgeschäften gewandt und allsoglcich die Bcwundening seiner hohen Talente erweckt. Nachdem er die Würden eines Quästors, 2ledilis und Prä- tors verwaltet, auch jene des Pontifex Maximus erlangt hatte, bekam er das jenseitige Gallien zur Provinz. Kaum ließen ihn seine Gläubiger (denen er an 6 Millionen Thaler schuldig war) dahin abgehen; aber er bereicherte sich in seiner Provinz, und kehrte mit Kriegsruhm, so wie mit Beute bedeckt nach Nom zurück. Jezt that er Pompejus und Crassus, deren alte Eifersucht erwacht war, den Vorschlag, sich unter einander und mit Ihm zur Behauptung der Gewalt und gemeinschaftlichen Durchsezung ihrer 2lbsichtcn gegen alle Rivalen zu verbinden; wodurch, als Beide dem Vorschlage bei- traten, das erste Triumvirat entstand (3924. 39 v. Chr.). Cato, wie er Kunde davon erhielt, rief klagend aus: „Es ist geschehen um die Repu- blik, sie hat Herren erhalten!" Dennoch wäre sie nicht gefallen, hätten Mehrere wie Cato gedacht. Unter dem allgemeinen Ruine der Sittlichkeit und Freihcitsliebc erscheint Ca- to's ehrwürdiges Bild als eine einsame, aus besseren Zeiten zurückgebliebene Gestalt. Nicht Geld, wie Crassus, nicht Ruhm, wie Pompejus, nicht Herrschaft, wie Cäsar, nicht Genuß, wie die meisten 2lnderen — Tugend, Gerechtigkeit und Freiheit verlangte Cato, und nur sie, ohne Wanken, ohne 2lnstrengung — als welche den Widerstreit der Neigungen oder getheilte Em- pfindungen verräth —: es war ihm nicht gegeben, etwas 2lndercs zu verlangen. Ein hohes Ideal der strengsten Tugend und des erhabensten Bürgersinnes, ohne Nachsieht gegen sich, wie gegen Lindere, und unfähig zum Vergleiche mit den Bedürfnissen einer verderbten Zeit und mit der Schwäche der Menschen. Wahr ist's, daß er hiedurch mehr scheue Ehrfurcht, als Nach- ahmung erweckte — man verzweifelte, ihm ähnlich zu werden —; wahr ist's
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