1. Bd. 2
- S. 325
1846 -
Braunschweig
: Westermann
- Autor: Hermes, Karl H., Rotteck, Karl von
- Auflagennummer (WdK): 13
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1812
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
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Historie.
Männer aufmuntern, in ihre Fußtapfcn zu treten. Auch standen eine Menge
Geschichtschreiber in allen Theilen Griechenlands auf. Philistus in Syrakus,
Anaxis und Dionysiodorus in Böotien, Anaximenes von Lam-
psakns verdienen hier genannt zu werden. Auch Ktesias (f. oben S. 15),
wiewohl int Auslande schreibend, gehört hierher; vor Allen aber die beiden
berühmten Schüler des Jsokrates, Ephorus und Theopompus, von
denen der Erste die ältere Geschichte der Griechen und der barbarischen Na-
tionen durch einen langen Zeitraum mit rednerischem Schwünge erzählte; der
Zweite aber eine Fortsezung von Thucydides Geschichte, insbesondere aber
jene Philipp's von Macedonien, schrieb, und nach dem Aussprüche
von Kennern an Eifer, Kunst und Wahrheitsliebe seinem Vorbilde ähnlich
war, aber noch strenger als Thucydides, in Beurtheilung der Menschen und
ihres Thuns.
Unter einer großen Zahl Anderer bemerken wir Xenok-ates von Chal-
cedon, Heraklides, Pontikus, Megasthenes, den Verfasser der indi-
schen Geschichten, den freimüthigen und unglücklichen Kallisthenes, Theo-
phrastus, dessen Freund, und noch mehrere Schüler des Aristoteles, Pa-
läphatus Abydenus, hierauf die vielen Geschichtschreiber Alex and er's
Li., und in der ganzen macedonischen Periode eine dichte Schaar von Ge-
schichtschreibern, die theils in Griechenland selbst, theils in Alexandrien,
aufstanden, unter denen sich ausgezeichnete Staatsmänner, wie Demetrius
Phalereus, Aratus, und vom höchsten Range, wie Ptolemäus Ever-
getcs, auch sonst berühmte Gelehrte, wie Timäus Siculus, Erato-
fthenes von Cyrene, Apollodorus, Archias, Pvsidonius, mehrere
Apollonius, Didymus u. A. befinden. Auch Fremdlinge, wie der Ba-
bylonier Berosus, der ägyptische Manetho u. A. vermehrten, weil sie
griechisch schrieben, den Reichthum der griechischen Literatur. Der Wenigen
aus ihnen, von denen noch Fragmente übrig sind, haben wir unter den
Quellen der verschiedenen Volksgeschichten gedacht und den aus Allen hervor-
leuchtenden Polybius (s. oben S. 4) insbesondere gewürdigt. Es ist
allerdings zu beklagen, daß von so vielen Schriftstellern theils gar Nichts,
theils nur unbedeutende Bruchstücke erhalten wurden; aber die späteren, die
wir noch bcsizen, haben wenigstens aus jenen geschöpft. Auch ist cs nach den
Proben, die vor uns liegen, wahrscheinlich, und bei der Betrachtung des
Zeitgeistes in der macedonischen und römischen Periode •— denn nur die
v. Rvtteck, allgcm. Geschichte, ik. 2t