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1. Bd. 3
- S. 21
1846 -
Braunschweig
: Westermann
- Autor: Hermes, Karl H., Rotteck, Karl von
- Auflagennummer (WdK): 13
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1812
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
Erstes Kap. Geschichte des römischen Reiches.
21
Zweiter Abschnitt.
Detail!irte Geschichte des dritten Zeitraums.
Er st es Kapitel.
Geschichte des römischen Reiches.
§. 1. Quellen überhaupt.
Wir haben im ersten Abschnitte die geographische Uebersicht dieses uner-
meßlichen Reiches gegeben und der hundert Nationen, über die es seinen
Scepter streckte. — Welches sind nun die Quellen seiner Geschichte? —
derselben haben wir allerdings in ansehnlicher Menge und großentheils von
befriedigender Glaubwürdigkeit. Zwar geben sie uns meist nur über die Per-
son des Kaisers und seine nächsten Umgebungen, über die Angelegenheiten
der Hauptstadt und in den Provinzen nur über jene Bewegungen Kunde,
die auf Thronfolge oder Usurpation der Einfälle der Barbaren Bezug haben;
aber wir können auch mit Billigkeit viel mehr nicht verlangen. Durch die
Vereinigung so vieler Völker unter eine Herrschaft verloren sie alle mit
ihrer Selbstständigkeit auch ihren gesonderten Kreis des Wirkens und des
Leidens. Sie kommen fortan nur als Theile des großen Ganzen in Betrach-
tung, welches selbst nur durch seine Centralgewalt Persönlichkeitj hat und
lebt. Was hat uns, außer der allgemeinen Charakteristik der in trauriger Ein-
förmigkeit fortbestehenden Verfassung, Kultur und Sitte, die Geschichte Si-
na's in Jahrtausenden Anderes gelehrt, als Regenten- und:Dynastien-
wechscl, Hofintriguen, Empörungen und äußeren Krieg? und was lassen sich
auch in den einzelnen Provinzen eines solchen zum sklavischen Gehorsam gewöhn-
ten Reiches für besondere Ereignisse denken, als die zufällige Folge guter oder
böser Statthalter, die leidende Theilnahme an den Umwälzungen der Haupt-
stadt und der blutbczcichncte Lauf feindlicher Heere? —. Aber selbst durch ihre
Dürftigkeit und traurige Gestalt kann eine Geschichte lehrreich werden; denn
sie enthält in treuer Darstellung das Leben der Völker oder ihren Todesschlum-
mer und die Gründe von Bcidcm.