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1. Bd. 4 - S. 34

1846 - Braunschweig : Westermann
34 Erstes Kap. Geschichte der Völkerwanderung. nach allen Weltgegenden ausgebreitet. Nördlich und westlich am kaspischen Meere, am Jaik, an der Wolga, in der Krimm und Kuban, in verschiedenen Gegenden Sibiriens (doch hier in bunter Vermischung mit mongolischen, kal- mückischen und stnnischen Stämmen), in einem großen Theile Persiens u. s. f. Hausen Tataren; und die weit verbreiteten Türken, mit deren Namen, Turuk, die Tataren sich selbst benennen, sind ihre Geschlcchtsverwandtcn. Man glaubt, daß auch die Tibetaner und Japaner zu dieser Ra<?e ge- hören. Die Tataren scheinen nicht unempfänglich für Kultur und geistige Bildung, wie zumal die Bucharen (freilich weit weniger die Türken) zeigen; und selbst unter den nomadischen Stämmen, besonders denjenigen, welche dem russischen Scepter gehorchen, trifft man bisweilen einige Anfänge der Civilisation und, wenigstens perglcichungswcise, sanftere Sitten. Dagegen sind die Mongolen und Kalmücken um so hartnäckigere Barbaren und gleich häßlich an Leib und Seele. Die von ihnen so benannte mongolische Bcrgregion ist ihr Hauptsiz; und wenn auch die Tun- gusen, mit den Lamuten, Dauren und Mantschuren, und die kor- jäkischen Stämnic, mit den Tschuktschen und Kamtschadalen zu ihrer Ra^e gehören; so haben sic fast den ganzen Nordost von Asien erfüllt; so wie höchst wahrscheinlich in Südosten die Sinesen und Koreaner von ihnen stammen. Die Mongolen oder Mungln, welche eigens solchen Namen führen, theilen sich in die gelben oder Scharra- und die Kalkas - Mungln, wovon die legten südlich an den ersten hausen. Die Kalmücken aber, welche bei Vielen für einen eigenen, von dem mongolischen getrennten, Haupt-Stamm gelten und westlich an den eigentlichen Mungln wohnen, werden in die Tor- ganten, Soongaren, Choschoten u. A. unterschieden. Auch leitet man von ihnen die samojedischen und finnischen Völkerschaften ab. Die mongolische und vorzugsweise die kalmückische Na^e charak- terisirt sich durch eine kleine Statur, einen untersezten, sehr muskulösen Kör- perbau, gelbliche Hautfarbe, schwarzes, steifes und -dünnes Haar, einen fast viereckigen Schädel und häßliche — man möchte sagen nur halbvollendete — Geßchtszüge. Ihre Augen sind klein, die Nase eingedrückt und weit offen, das ganze Gesicht stach, breit und bcinabe bartlos. Wohl kommen, bei der weiten Verbreitung dieses Stammes, klimatische Nuancen vor, aber die Hauptcharaktere bleiben kenntlich.
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