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1. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 5

1881 - Oldenburg : Stalling
5 nicht in Tempeln, sondern im Dunkel heiliger Eichenhaine, zu denen das Volk Wallfahrtete, und wo der Oberpriester im Namen des Volkes opferte. Als Schpfer der Welt wird Allvater (Alfader) betrachtet, der aus dem Chaos das Lichtreich (Muspelheim) und das Nachtreich (Neheim), schuf. In jenem Hausen die Feuerriesen, in diesem die Todes-gttin Hela. Aus der Mischung der beiden Reiche entstand das Mittelreich, die Heimat der Menschen, die aus einer Esche erwachsen sind. Unter Allvater steht ein Kreis von zwlf Halbgttern oder Asen, deren oberster Odin (Wodan) ist. Bald schaut er als Gott der Sonne mit seinem einen Auge durch ein Fenster auf die Erde, bald jagt er mit schwarzem Mantel, den grauen Wnschhut auf dem Kopf, den Eschenspeer in der Hand, auf grauem Rosse durch die Luft, bald sendet er als Schlachtenlenker die jungfrulichen Wallkyren aus, um ihm auf der Wahlstatt die Helden zu erlesen, die bei ihm in Walhalla ein ewiges Freudenleben führen sollen. Nur wer den Heldentod stirbt, gelangt dahin; die anderen wandern in das Reich der bleichen Hz'la. In Walhalla aber reitet Odin tglich mit seinen Helden zu blutigem Kampfe aus. Der Abend sammelt alle zum Herr-liehen Mahle, des Nachts heilen die Wunden; dem Odin war der Mittwoch heilig: seine Gemahlin ist Frigga (Fria, Hulda), die Gttin' der Ehen und Beschtzerin der Hirten und Herden. Ihr Sohn war der Donnergott Thor, der auf einem mit Bcken bespannten Wagen durch die Wolken fhrt, aus denen er mit dem Blitze seinen Streithammer zur Erde schleudert, der stets von selbst in seine Hnde zurck-kehrt. Die Eiche war ihm heilig und der Donnerstag ihm geweiht. Der Kriegsgott hie Tyr (Ziu); ihm war der Dienstag (Ziestag) heilig. Freyr war der Gott des Frie-dens und der Fruchtbarkeit, F r e y a die Gttin der Liebe und der Freitag ihr geweiht. Auch Sonne, Mond und be-sonders die Erde (Hertha, Narthus) wurden verehrt; die letztere hielt auf einem von Khen gezogenen Wagen einen feierlichen Umzug im Lande und wurde dann in einem ge-heimnisvollen See gebadet. Auer diesen Gttern verehrten die Germanen Helden und weise Frauen als Halbgottheiten, wie den erdgeborenen Tuisco und seinen Sohn Mannus
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