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1. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 150

1881 - Oldenburg : Stalling
150 am 14. Julius ein allgemeiner Sturm gewagt, aber von den Belagerten mutig zurckgeschlagen. Am folgenden Tage, nachdem die Erscheinung eines glnzenden Ritters auf dem Olberge, der seinen blitzenden Schild schwenkte, die Christen ermutigt hatte, wurden die Mauern mit erneuter Heftigkeit angegriffen, die uere gewonnen, die innere aus dem Be-lagerungsturme Herzog Gottfrieds von diesem und seinen Be-gleitern zuerst betreten. Die Herabgestiegenen ffneten sogleich ein Thor, und mit dem Geschrei Gott hilf! Gott will es!" drangen die Wallbrder in die Stadt, durch deren Straen die Unglubigen in herber Todesangst flohen. Nicht die Rache allein, auch der Glaube, zur Ehre Gottes das Schwert zu führen, machte die Sieger zu reienden Tigern. Es erhob sich ein furchtbares Blutbad. Viele, nicht zufrieden, das Blut der Unglubigen flieen zu sehen, tteten sie unter Martern. In Omars Moschee, wo Tausende von Saracenen Sicherheit gesucht hatten, metzelte man, bis das Blut die Treppe hinabrieselte, bis der Dunst der Leichname die Sieger betubte und forttrieb. Die Beute, die man dort fand, war unermelich. In einzelne kleine Haufen geteilt, plnderten die Pilger die Stadt.. Kein Haus blieb unerbrochen; weder Greise noch Weiber noch Kinder wurden verschont. Von 40 000 oder gar 70 000 Einwohnern Jerusalems blieben nicht so viele am Leben, als ntig waren, ihre Glaubensgenossen zu beerdigen. Nur die kleine Besatzung einer Burg, der Turm Davids genannt, erhielt freien Abzug. Und dieselben Men-schert, welche alle diese Greuel verbt, zogen, nachdem sie sich vom Blute der Erschlagenen gereinigt, zur Auf/rstehungskirche, warfen sich mit inbrnstiger Andacht betend an der heiligen Sttte nieder, und dankten Gott mit Freudenthrnen und Lobgesngen. Nur Herzog Gottsried hatte sich von den Greueln, welche das Kreuzheer verbte, freigehalten. Gleich nach Eroberung der Stadt war er in Begleitung weniger Gefhrten in die Kirche des heiligen Grabes gegangen, und hatte dort, im wollenen Berhemde, barfu und ohne Waffen, Gott ge-dankt, da er ihm zur Erfllung seines Gelbdes seinen Bei-stand verliehen. Peter von Amiens kehrte nach der Eroberung Jerusalems ins Abendland zurck, wo er noch achtzehn Jahre
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