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1. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 214

1881 - Oldenburg : Stalling
214 er verwarf jeden Aufschub, und ein Herr von Ochsenstein sprach schon vom Sieden und Braten des rebellischen Bauern-gesindels. Da die Eidgenossen alle zu Fu waren, schmten sich die Ritter des ungleichen Kampfes, und stiegen von ihren Rossen, um allein und zu Fu es mit ihnen aufzunehmen. Sie bergaben daher ihre Rosse den Troknechten hinter der Linie und rckten in geschlossenen Reihen mit vorgehaltenen Speeren gegen den Feind vor. Als Leopold, der den Zug fhrte, von einigen Getreuen gebeten wurde, sich vom Gefecht fern zu halten, entgegnete er: Das wolle Gott nicht, da ich Euch lasse sterben und genese allein; ich will mit meinen Rittern sterben oder siegen auf meinem Erbe!" Hierauf strmten die Eidgenossen, konnten aber das Ritterheer, das wie eine Eisenmauer stand, nicht durchbrechen. Schon waren viele ihrer Vordermnner den Speeren der Ritter erlegen, da rief Arnold Struthahn von Winkelried aus Unter-walden: Getreue, liebe Brder, ich will euch eine Gasse machen, sorgt fr mein Weib und meine Kinder!" Nun sprang er vor, umfate mit beiden Armen so viele von den borge-haltenen Speeren, als er konnte, drckte sie sich in den Leib und machte, da die Speerhalter sie nicht fahren lieen, mit der Wucht seines fallenden Krpers eine Lcke in die feind-liche Reihe. Da drangen die Eidgenossen sogleich hinein und zersprengten und zermalmten das stolze Heer der Ritter. Viele von ihnen erlagen den mchtigen Keulenschlgen und gewaltigen Schwerthieben der verachteten Bauern; andere ermatteten vor Hitze und kamen elend um; manche erstickten im Gedrnge unter ihren Panzern; andere riefen vergebens nach ihren Pferden, denn die Troknechte waren auf denfel-ben entflohen. Sterbend hielt Ritter Ulrich von Aarburg das blutige Banner in die Hhe und rief umsonst: Rette ftroch!" Als Herzog Leopold sein Banner sinken sah, strzte er sich in das wildeste Schlachtgetmmel, um den Tod zu suchen, denn, sagte er zu denen, die ihn abmahnten, er wolle lieber ehrlich sterben, als unehrlich leben. Man fand ihn nachher tot an der Stelle des Bannertrgers der Stadt Freiburg liegen; 676 Ritter, darunter 350 Grafen, nebst 2000 Fuknechten deckten die Wahlstatt, während die Eid-genossen nur 200 Tote zhlten.
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