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1. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 230

1881 - Oldenburg : Stalling
230 den Herzog von Burgund zu verteidigen, fiel sie bei einem Ausfall in die Hnde der Burgunder, die sie fr 10 000 Livres an die Englnder auslieferten. Die Gefangennehmung der Jungfrau erweckte bei den Englndern die unmigste Freude und blutigste Rachsucht. Sie wurde nicht als Kriegsgefangene, sondern als Zauberin und Teufelsbannerin betrachtet. Sie sa im Schloturm zu Rouen, mit schweren Eisenketten gefesselt, bewacht von Leuten des gemeinsten Standes, die sie durch grobe, verhhnende und schmutzige Reden verletzten und sich unanstndige' Mihand-lungen erlaubten. Da die Englnder nun einmal ihren Tod beschlossen hatten, um Rache an ihr zu nehmen fr ihre Niederlagen, so wurde ihr Proze auf die ungerechteste und unwrdigste Weise gefhrt, indem man sie durch verfngliche Fragen in Widersprche zu verwickeln suchte. Endlich brachte man sie durch alle mglichen Schreckmittel dahin, ihre angeb-liche Schuld abzuschwren und verurteilte sie dann zu lebens-lnglicher Klosterhaft bei Wasser und Brot. Dennoch fhrte man sie in den alten Kerker zurck, wo sie allen Mihandlungen ausgesetzt war. Jetzt gelang es aber, ihr neue Schuld anzu-dichten, und man verurteilte sie als rckfllige Ketzerin zum Feuertode (1431). Auf der Richtsttte, dem Markt zu Rouen, empfahl sie sich knieend Gott und den Heiligen, beteuerte laut ihre Un-schuld und die Wahrhaftigkeit der Erscheinungen, die sie gehabt, bat Freunde und Feinde um Verzeihung fr etwaige Beleidi-gungen, und sprach ein so rhrendes Gebet, da das ganze Volk und selbst der englische Kardinal weinte. Dann betrat sie mit dem Kreuze in der Hand festen Schrittes den Scheiter-Haufen, und indem sie wiederholt den Namen Jesus" ausrief, gab sie den Geist auf. Xli. Kaiser Sigismund. (14101437.) Schon seit langer Zeit war bei jeder Knigswahl Streit unter den deutschen Fürsten entstanden der die Frage, welche von ihnen zur Wahl des neuen Knigs berechtigt seien. Des-halb brachte Karl Iv., der Ludwig dem Baiern von 1347 bis 1378 folgte, im Jahre 1356 ein Reichsgrundgesetz
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