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1. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 233

1881 - Oldenburg : Stalling
233 Volk und hielt die Versammlung ausrecht, indem er erklrte, da sie unter seinem Schutze auch ohne Papst fortgesetzt werden sollte. der Friedrich von Ostreich ward die Reichsacht aus-gesprochen, und von vielen Feinden hart bedrngt, mute er die Gnade des Kaisers anflehen. Dann saen die Vter des Konzils der Johann Xxiii. zu Gericht, der auf wiederholte Vorladungen nicht erschienen war. Er ward der abscheulichsten Verbrechen berwiesen und seine Absetzung beschlossen. Der Kaiser hatte ihn in seine Gewalt bekommen und lie ihn fnf Jahre lang gefangen halten. Darauf lie auch der achtundachtzigjhrige Gregor Xii. seine freiwillige Abdankung der Versammlung ankndigen. Nur der unbeugsame Benedict Xiii. beharrte bei seiner Weigerung, und auch, als ihn die Versammlung fr abgesetzt erklrte, sprach er von seinem Schlosse in Valencia aus den Bann der die ganze Welt, bis er (1424) in einem Alter von neunzig Jahren starb. Das Konzil hatte seine erste Aufgabe gelst. Sigismund und die deutsche Nation trugen nun darauf an, die Verbesserung der Kirche vorzunehmen, ehe man zur Wahl eines neuen Papstes schreite, indem grade die Deutschen das grte rgernis an dem lasterhaften Wandel der letzten Ppste, an dem Ver-kauf der geistlichen Stellen und an anderen Mibruchen ge-nommen hatten. Das waren aber die anderen Nationen nicht zufrieden, und Sigismund mute endlich zugeben, da erst ein neuer Papst gewhlt wurde. Es war Martin V., ein Mann von feiner Bildung, groer Festigkeit und kluger Gewandtheit. Mit diesen Eigenschaften ward es ihm leicht, das gerechte Ver-langen der Christenheit nach Verbesserung der Kirche zu hinter-treiben. Er schlo mit den einzelnen Nationen besondere Ver-trge (Konkordate), in denen er ihnen Abhlfe der schreiendsten Mibruche verhie. Als endlich eine Seuche ausbrach, hatte der Papst einen guten Vorwand, die Versammlung aufzulsen (1418). Er verlie Kostnitz, umgeben von aller Pracht und Herrlichkeit seiner Wrde! der Kaiser fhrte seinen weien Zelter, drei der ersten Fürsten des Reichs hielten die Zipfel der Scharlachdecke des Pferdes, und vier Grafen trugen einen Thronhimmel der ihm. Somit waren die Hoffnungen der Christenheit auf Ver-befserung der Kirche getuscht und die Lsung der zweiten Auf-gbe des Konzils gescheitert. Die dritte Aufgabe, die Sache des Johann Hu, war schon frher entschieden worden.
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