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1. Bd. 6 - S. 20

1846 - Braunschweig : Westermann
20 Viertes Kap. Allgemeinste Gestalt der Welt. zumal das lezte, durch welches sie den Weg in's Herz von Europa sich bah- nen mochte, und selbst über's Meer hin die Staaten Italiens. Die osma- nischen Türken, an Charakter und Sitten den übrigen Horden Hoch- Asiens, welche so oft die Welt verwüsteten, gleich, aber furchtbarer, als alle durch ihre, unter einer wunderbar langen Folge geistvoller, hcldenkühncr Herr- scher erstarkte und trefflich geregelte Kriegsmacht, waren von Klein-Asien aus, allwo sie zuerst ihr Reich gegründet, über die Meerengen (1388) in Europa gebrochen, hatten über den Trümmern des untergehenden byzan- tinischen Kaiscrthums, auf dem klassischen Boden Griechenlands und in den Ländern des Hämus, ihren barbarischen Thron errichtet, von wannen sie, nachdem mit Erstürmung Constantinopels (1483) die Vormauer Europa's gefallen, als ein wilder Strom über viele Staaten längs der Donau und des adriatischen Meeres bis an die Thore von Teutsch- land, ja bis an die baierische Grenze sich ergossen, in Asien aber die Länder bis an den Euphrat, endlich auch in Afrika das Sultanat der Mamluken, das wohlverwahrte Aegypten, in ihre Gewalt brachten. Seitdem „trauert Südost-Europa, West-Asien und Nord-Afrika, und schauet vergebens nach einem Erlöser aus, der diese nie zu bekehrenden Erz-Weltver- wüfter vertilge." Schlözer. §. 11. Asien. In Asien währte die Zertrümmerung der mongolischen Reiche fort. Sina ermannte sich, warf unter Leitung eines niedrig gcborncn, aber hoch- herzigen Bürgers das verhaßte Joch ab, jagte die Barbaren in die nördlichen Steppen zurück, von wannen sie ausgegangen, und zwang sie zum Gehorsam. In Iran und in Kaptschak stürzten, unter fortwährender blutiger Ver- wirrung, viele Reiche, und erhoben sich andere, der gleichen Auflösung oder Zersplitterung zueilend. Keine Hauptgcstalt, worauf mit Auszeichnung der Blick verweile. Eine folche erscheint jedoch, und mit überraschendem Glanze, in Dschagatai, allwo Timurlcnk, als Gewaltsträger entarteter Chane, eine furchtbare Macht gründete, womit er, an Kraft wie an Glück dem schrecklichen Dschengis ähnlich, alle Reiche Mittel-Asiens in Trümmer legte, in Klein-Asien die osmanische Macht erschütterte, und in Indien den herrlichen, lang dauernden Thron des großen Moguls baute. Im An- fange des fünfzehnten Jahrhunderts starb dieser „asiatische Alexander,"
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