Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 6 - S. 24

1846 - Braunschweig : Westermann
24 Erstes Kap. Von dem Reiche der Teutschen. zur Erweiterung ihrer, dem Throne schädlichen, den Reichsverband schwächen- den, Ansprüche; und Rudolf Selbst, die nähere Verpflichtung erkennend, für Teutschlands Wohl zu sorgen, und die Schwierigkeit erwägend, veraltete Rechte zu behaupten, gab verschiedene derselben den lombardischen Städten um Geld dahin. Dem Papste aber, damit er dessen nüzliche Freundschaft er- halte, gestattete er ansehnliche Vergrößerung des Kirchengebietcs. Auch in Arelat begünstigte Rudolfs nur für's Vaterland kräftige Regierung die Schwächung oder die Vergessenheit der alten Reichsrechte. Dagegen wurden im Inneren Teutschlands die Zerrüttungen, die seit Friedrich's Ii. lezter Zeit schrecklich zugenommen, die vielen Wunden, woran alle Länder durch einheimische Zwietracht und troziges Faustrecht blu- teten, geordnet und geheilt. Rudolf, durch die persönliche Freundschaft der besseren Fürsten, zumal durch die Gunst der Kurfürsten, deren mächtigeren er feine Töchter vermählt hatte, den einzelnen Ruhestörern überlegen, verkündete auf seinem ersten Reichstage einen allgemeinen Landfrieden und handhabte ihn mit Kraft und Strenge. Rastlos zog er in den Provinzen umher, zu schüzen, zu strafen, Ordnung und Geseze zu handhaben, böse Feindseligkeiten zu schlichten. Da wurden unzählige Raubschlösser zerstört und an der Stelle frecher Gewalt das Ansehen der Gerichte erhoben. Jezt erhielt der Acker seine verscheuchten Pflüger wieder, der Kaufmann, welchen sonst die Wegelauerer geplündert, zog sicher seiner Straße, und in den Städten gedieh der Fielst friedlicher Gcwerbslcute. Also verdiente Rudolf den schönen Namen: „Wiederhersteller des Vaterlandes", als welches er von drohender Auflösung errettet und auf den Grundsäulen bürgerlicher Ordnung von Neuem befestiget hat. Seit dein Städteerbaucr Heinrich hatte den heiligen Beruf des Königs Keiner so treu erkannt wie Er, der da sich aufgestellt erklärte, „Frieden und Recht zu schirmen, unter allen die köstlichsten Gaben des Himmels." Aber die glänzendste und folgenreichste That dieses prciswürdigen Kaisers war die Besiegung Ottokar's, des trozigen Böhmen-Königs, des Gc- walträubers von Oestreich und Steiermark, auch Herrn von Kärnthen und Krain (s. B. V. S. 116). Derselbe, auf eine Belehnung König Richard's, mehr noch auf sein Schwert pochend, hielt seinen Besiz sürunan- tastbar. Zugleich verwarf er Rudolf's Wahl, zu welcher man ihn nicht bei- gezogen, und weigerte sich, die Lehen zu empfangen-, oder auf des Königs
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer