Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 6 - S. 36

1846 - Braunschweig : Westermann
36 Erstes Kap. Von dem Reiche der Teutschen. von Norden, die Burgunder von Westen, die Langobarden — oder früher die Ostgothen, ja schon in grauer Vorzeit die Etrusker (s. B. I. S. 183) — von Süden her in die Thäler dringend, begegneten sich im Innersten des Landes, wo sie theils — wie meist die italischen gegen die alemannischen Stämme — nach der Wasserscheidung der Gebirge natürlich sich begrenzten, theils —wie die Alemannen und Burgunder unter sich — mehr willkürliche oder durch Zufall bestimmte Marken sezlen. Auch auö dem fernen Norden sollen, bei verschiedenen Anlässen, mehrere germanische Schwärme in die stillen Thäler gezogen seyn. Die Stämme aller drei Zun- gen wurden zwar vereinigt unter dem Scepter der großen fränkischen Monarchie und, nach deren Zersplitterung, zum zweiten Male unter der Hoheit des auch über Italien und Burgund gebietenden teutschen Rei- ches: aber hier inehr, als sonst irgendwo, weil begünstigt durch die Natur des vielgcthciltcn Landes und durch die Verschiedenheit der Stämme und Zun- gen, trat, im Gefolge der Lehensverfassung und des Faustrechtes, nach dem herrschenden Zeitgeiste eine bunte Zerstücklung in vielgestaltige geistliche und weltliche Herrschaften, Stadtgemeinden, mittelbare und unmittelbare Ho- heitsbezirke u. s. w. ein, und entstand die mannigfaltigste Mischung von Reichs- und Provinzverhältnisscn, nach Gebieten, Rechten, Ansprüchen und Freiheiten der Gemeinden, Familien, Landschaften, Aebte, Bischöfe und königlichen Statthalter. Jede Hauptumwälzung — wie, da die bürgnn- dischc Hoheit an den König der Teutschen kam —, jeder Wechsel der Reichs st atthalterschaft oder überhaupt der vorherrschenden Macht nach Familien und Bezirken — worunter die zähringische, die savoyische, die Habsbur gische Zeit sich auszeichnen —, auch die Schicksale einzelner größerer Herrenhäuser, Erbthcilungen und Vereinigungen u. s. w. ließen dauernde Spuren in den inneren oder äußeren Verhältnissen zurück; Hclveticn ward viclgctheiltcr und vielhcrrischer als jedes andere Reichsland. So besaßen die Bischöfe von Lausanna und Gens und Basel, der Abt von St. Gallen und mehrere andere Aebte, dann die Grafen und Herren von Neu- burg. Greyerz, Vaz, Sargans, Toggcnburg, Rappcrschwyl, Baden, Lenzburg, Kyburg und vor allen mächtig, nachdem sie das Erbe der Leztcrcn mit altcigenem großen Gute vereint hatten, die Grafen von Habsburg, neben und unter einander viel untcrthäntges oder dienft- und zinspflichtiges Land; und es blühten zwischen ihren Gebieten freudig und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer