1. Bd. 9
- S. 181
1846 -
Braunschweig
: Westermann
- Autor: Hermes, Karl H., Rotteck, Karl von
- Auflagennummer (WdK): 13
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1812
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Neuere Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
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Viertes Kap. Der Nationalkonvent.
ans. Eine republikanische Kriegsschaar, vereint mit korsischen Ausgewanderten,
vollendete durch ihre Landung die Bcdrängniß Elliot's, des Vicckönigs.
Nach mehreren unglücklichen Gefechten räumte derselbe die Insel, seine Macht
theils nach Gibraltar, theils nach Elba siüchtend. Paoli ging abermal
nach England, woselbst er starb. Korsika aber vereinte sich allsogleich und
jubelnd mit der französischen Republik (Okt. 1796).
Ein schwerer Schlag drohte England durch die Landung, welche Frank-
reich gegen Irland mit großer Kraft und klug vorbereiteten Mitteln wagte.
Das stiefmütterlich behandelte, zumal durch die kirchliche Unduldsamkeit der
Engländer hart bedrückte, Irland schien sehr geneigt, sein Joch abzuschüt-
teln und den Franzosen als Freunden bcizustehen. Gleich nach Endigung des
Krieges in der Vcndee also beschloß der Konvent solche Landung. Der
siegreiche Ho che mit seinen tapferen Schaarrn seilte sie vollbringen. Zwan-
zig tausend Mann versammelten sich in Brest, woselbst eine große Zahl von
Frachtfahrzeugen ihrer harrte. Die große Flotte von 23 Linienschiffen, unter
dem erfahrenen Morard de Galles, sollte die Fahrt bedecken. Während
eines Sturmes, welcher die brittische Blokademacht entfernte, liefen die Schiffe
aus (18. Dez.), und langten in wenigen Tagen an der irischen Küste an.
In B antry-B ay sollte der Hauptsammelplaz seyn. Aber der Sturm hatte
die Flotte zerrissen; nur ein Theil ankerte in der Bantry-Bay. Das Schiff,
welches den Feldherrn und den Admiral führte, irrte getrennt von allen übri-
gen umher. Unter solchen Umständen ward die Landung unmöglich. Die
Schiffe steuerten wieder der Heimath zu, und kamen vereinzelt, doch nicht
ohne ansehnlichen Verlust, an die französischen Küsten zurück.
Ein späterer Landungsversuch, durch 1200 Galeerensklaven, die man zu
diesem Ende befreite, unternommen, brachte wohl Schrecken hervor, hatte je-
doch keinen Erfolg.
Die allmälig steigende eigene Kriegsgefahr, verbunden mit dem Unglücke
Oestreichs, bewog endlich die brittischen Minister zu einem scheinbaren
Fricdensverfnche. Der Lord Malmesbury wurde nach Paris gesandt
(24. Okt. 1796), um die Unterhandlungen zu beginnen. Als er aber auf
der Rückgabe von Belgien bestand, so brach La Croix, der Minister
Frankreichs, die Unterhandlungen ab (21. Dezember). Ein zweiter Versuch
fand im folgenden Jahre in Lille Statt (4. Julil797), mit gleich schlechtem
Erfolge. Man forderte von Malmesbury die vorläufige Erklärung, daß