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1. Bd. 9 - S. 236

1846 - Braunschweig : Westermann
235 Sechstes Kap. Das Direktorium. dcnskongreß war kund gethan worden, säumte nicht, eine Deputation, be- stehend aus 10 Ständen, zu ernennen. Die Abgeordneten derselben begaben sich nach Nastadt, und der Kongreß ward eröffnet (9. Dez. 1797). Die Gesandten derjenigen europäischen Mächte, welche zugleich Stände des Reichs waren, so wie jene von vielen anderen einzelnen Ständen oder Häusern, eilten zur Friedensstadt. Frankreichs Gesandte waren Treilhard und Don- ni er, und nach des Ersten Eintritt in's Direktorium noch weiter Jean Debry und Roberjot. Die Verhandlungen wurden nach teutschem Style, langsam, formenreich, schwerfällig geführt. Aller Nachtheil war auf teutscher Seite, da die Neichsdeputation so vielerlei und mehr verschiedene Interessen, als Glieder zählte, während die französische Gesandtschaft nur einem gebietenden Willen folgte. Doch war Dieß noch das geringste Uebel. Aber Deutschland, zum Kriege gezwungen durch Oestreich und Preußen, und jezt nach Preußens Abfall und Oestreichs Unglück der iliache des Uebcrwindcrs wegen eigener Unmacht preis, ward noch weiter verrathen, aufgeopfert, zum Stoff aller Ausgleichung bestimmt durch seine natürlichen Schüzer, durch Oest- reich, das Reichs-Oberhaupt, und durch Preußen, den angeblichen Hüter der Verfassung. Die Vollmachten der Deputation lauteten, dem kaiserlichen Dekret gemäß, auf den Grundsaz der Integrität des Reiches. Frankreich dagegen forderte die Vorlage unumschränkter Vollmachten. Sobald diese durch ein neues Rcichsgutachtcn ertheilt waren (17. Jänner 1798), traten die französischen Gesandten mit der Forderung auf, das ganze linke Rhein- ufer sollte abgetreten werden. Schon früher war Mainz, dessen Besiz über die Herrschaft des linken Rheinufers entscheiden mußte, von den Franzosen, trcz des Waffenstillstandes zur Ucbergabe gezwungen worden. Die Militärkonvention Bonaparte's mit Latour und Meerveldt (s. oben 8- 13.) und der hiernach erfolgte Abmarsch der Oestreicher aus dieser Feste hatten solches Ereigniß herbeigeführt. Der mainzische General, mit den wenigen Truppen, die ihm geblieben, vermochte sich nicht zu vertheidigen. Daher übergab er Mainz, die wich- tigste Vormauer des Reiches, dem fränkischen Feldherrn Hatry, welcher feindlich sie umschloß (30. Dez. 1797). Kurz darauf ward die Rheinschauze von Mannheim mit Sturm erobert (25. Jänner 1798). Selbst auf dem
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