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1. Bd. 9 - S. 396

1846 - Braunschweig : Westermann
394 Achtes Kap. Von Errichtung des von Paris, forderte trozig die Einstellung der Kriegsanstalten, bot die Kontingente der Nheinbundesfürsten auf, und beantwortete ein nachgiebiges Schreiben des Kaisers Franz, das er zu Erfurt empfing, mit der Erklärung: „was die östreichische Monarchie noch sey, das sey sie durch ihn und durch sein Gefallen. Denn in seiner Macht sey gestanden, sie zu zerstücken. Darin, in seinem (Napolcon's) Willen und Interesse, liege Oestreichs Sicherheit." (Okt. 1808). Napoleon, meinend, er habe Oestreich durch solche Sprache ein- geschüchtert, wandte sich gegen Spanien. Doch zeigten sich schon Spuren von geheimen Verbindungen zwischen Oestreich und England, und bald trübten die Verhältnisse sich so sehr, daß die französischen Blätter laut den na- henden Krieg verkündeten, daß Andrcossy, Frankreichs Botschafter in Wien, diese Stadt verließ (28. Febr. 1809), und daß auf allen Straßen die Streit- massen heranzogen. Da erfolgte jczt von östreichischer Seite die Kriegs- erklärung (18. April). Wohl hatte Oestreich Recht zum Kriege, wenn cs nicht seit dem preß- burger Frieden als Macht zweiten Ranges, oder vielmehr als Vasallenstaat Frankreichs zu betrachten war. Zwar die unmittelbaren Beleidigungen, welche Frankreich seit jenem Frieden demselben zugefügt, waren entweder unbedeutend — wie die wegen der russischen Besczung Cattaro's verordneten Repres- salicn, — oder sic waren durch ausdrückliche oder stillschweigende Gutheißung geheilt — wie die Stiftung des Rheinbundes oder die Errichtung des Herzogthums Warschau. Aber der Umsturz der Reiche Portugal und Spanien, verbunden mit der fast gleichzeitigen Unterjochung des Kirchen- staates, verkündete zu laut den Plan der Weltherrschaft, als daß eine Macht, welche noch Selbstständigkeit ansprach, dazu hätte schweigen können. Zudem eröffnete der spanische Krieg, welcher die Kräfte Frank- reichs zu verschlingen drohte, den Feinden Napolcon's eine hoffnungsreiche Aussicht. Jezt oder niemal schien für Oestreich die Stunde der Wieder- erhebung und der Rache zu schlagen. Es eröffnete also den Krieg. „Die Freiheit Europa's," also sagte dasselbe in seiner Kriegs- verkündnng, „Habesich unter die Fahnen Oestreichs geflüchtet" — und that durch dieses wahre Wort die hoffnungslose Lage Europa's kund. Dasselbe Haus, von welchem sonst so viele Furcht der Weltherrschaft ausgegangen, und welches zumal die edlere Freiheit, jene des Geistes,
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