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1. Bd. 9 - S. 397

1846 - Braunschweig : Westermann
395 Kaiserthums bis zum Brand von Moskau. von Alters gescheut hatte, stellte jezt sich dar als Schuz und Hort der Freiheit, und — ward dafür erkannt.... In keinem anderen Kriege hat Oestreich so sehr die Meinung und die Liebe des Wcltthcils für sich gehabt, als in jenem von 1809. England war theils mit Recht verhaßt, theils in Kontinentalsachen unmächtig, die kleineren Staaten folgten willenlos Napolcon's Siegeswagen; Preußen war erdrückt, und Rußland mit dem Welttyranncn im Bunde! — „Es war nicht die Absicht Oestreichs, und konnte es nicht seyn, im Geiste der Revolution sich an die Spize der Weltbefrciung zu stellen. Aber man hatte der Revolution ihre Mittel abgesehen, und bediente sich derselben, weil man einen Fanatismus in Tcutschland nöthig hatte, und dieser nur auf den süßen Ton der Freiheit horchte. Darum führte Oestreich eine Sprache, die ihm sonst fremd zu seyn pflegt.... Uebrigcns ist nicht zu vergessen, daß, wer die Welt befreien will, wissen muß, was der Welt Noth thut." (Manu- skript aus Südteutschland). §. 46. Gegenseitige Streitkräfte. Die Schlacht von Eckmühl. Wien erobert. Aber welches auch der Sinn der Weltbefrciung gewesen, die Oestreich sich vornahm: immer hätte sein Sieg dazu führen mögen. Denn nur im Gleichgewicht mehrerer Mächte liegt die Bürgschaft des öffentlichen Rechtes; und wenn nicht eben unter den Fahnen Oestreichs oder Frankreichs, so war doch im Kampfe der beiden die Hoffnung der Freiheit. So lange noch Kampf unter den Mächten ist, wird die öffentliche Meinung als Bundcsgenossin gesucht, als Gegnerin gefürchtet werden; die öffentliche Meinung aber, wo nicht künstlich bewahrte Dummheit des Volkes jede freche Täuschung erlaubt, kann nur gewonnen werden durch Befreundung mit Licht und Recht. Also sah man Oestreich in seiner äußersten Noth um die Gunst dieser Meinung buhlen durch freisinnige Rede und Schrift und durch Ermunte- rung zu freier That; und die Gunst ward ihm zu Theil in wohlverdientem reichen Maße. Man pries, und wird für immer preisen die Hochherzigkeit des Kaiserhauses, welches nach so vielen Schlägen des Mißgeschickes, nach so tief gehenden Wunden, die es empfangen, dennoch nicht verzweifelte an der Sache Europa's und seiner Monarchie, welches den Muth besaß, und
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