Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 9 - S. 404

1846 - Braunschweig : Westermann
402 Achtes Kap. Von Errichtung des lizien in's Herzogthum Warschau eingerückt war (13. Apr.), um cs für Preußen wieder zu erobern, wie man erklärte, drang nach erfochtenem Siege bei Naszyn (19. April) bis zur Hauptstadt Warschau, und bcsezte sie vermög einer Kapitulation (21. April), gemäß welcher die Polen sich über die Weichsel Zurückzogen. Der Fürst Poniatowsky, welcher dieselben führte, verstärkte aber sein schwaches Heer durch die herzustrvmcndcn freiwil- ligen Streiter, und rückte, während die Oestreich er am linken Ufer der Weichsel hinab zogen, an derselben rechten Ufer hinauf, in mehreren Ge- fechten siegreich, und bald den Fuß auf den Boden G allizicns sczcnd. Die Einwohner horchten dem Ruse des blutverwankten Feldherrn, der sie zur Vereinigung mit ihren Brüdern und zur Wiedcrcrobcrung der Freiheit auffor- derte, und standen aus, so wie die Tiroler gleichzeitig wider die Baiern, also sie wider Oestreich. Hiedurch ward Poniatowsky stark. Lublin, Sendo mir, das feste Zamosk, Jar os law und selbst Lemberg wurden erobert; das allenthalben bedrängte Oestreich war allzuschwach zum Wider- stand. Schon war der Erzherzog, nach einem vergeblichen Angriff gegen Thorn, wieder nach Warschau zurückgegangen. Jczt verließ er auch diese Stadt (2. Juni), und eilte Gal lizien zu Hilfe, in welches nun auch die Russen, dem Bunde mit Frankreich gemäß, den Einbruch gethan (3. Juni). Erstaunt und bedenklich sahen Russen und Polen, durch den unnatürlichen Bund jczt Streitgenossen, sich gegenseitig an, nach ihrer Herzensstimmung eher Feinde als Freunde. Daraus wohl mehr, als aus Schonung gegen Oestreich erklärt sich die lässige Kriegsführnng der Russen. Den Polen zur Erstarkung helfen hieß sich selbst verwunden. Unbedenklich preßte man Oestreich im Frieden ein Stück von Gal lizien ab; aber das Beispiel der Selbstcrhebung seiner Einwohner konnte den Unterdrückern Polens nicht will- kommen seyn. Der Erzherzog Ferdinand, nach wechselnden Kriegsvorfällen zog sich endlich nach Krakau zurück, übergab auch diese Stadt durch Ka- pitulation an die Polen (14., 15. Juli) (die jedoch den Russen den Mitbcsiz einräumten), und lenkte den Schritt nach Mähren. Die Nach- richt des W a ffe n st i l l st andes von Z n a y m endete auch den polnischen Krieg. Minder bedeutend nach Mitteln und Erfolg, wiewohl nach Plan und Aussichten weiter reichend, war der Krieg in Sachsen und Nordteutjch- land. Nur geringe Kräfte konnte Oestreich auf diese Seite, wenden, und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer