Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 9 - S. 434

1846 - Braunschweig : Westermann
432 Neuntes Kap. Von dem Brande Moskau's reichern gegenüber längs den Ufern des Inn gestanden, mit Kaiser Franz den folgenreichen Vertrag zu Nied geschlossen (8. Okt.), wornach cs vom Rheinbünde sich lossagte, und dem bisherigen Freund und Beschüzer, Kaiser Napoleon, den Krieg erklärte (14. Okt.). Sofort führte Wrcde die baicrischen Truppen, mit welchen sich die östreichischen vereinigten, gegen Würzburg, das er eroberte, dann über Aschaffen bürg nach Hanau (28. Okt.), allwo fast zu gleicher Zeit das französische Heer erschien. Aber Napoleon, mit Löwcngrimm und Löwenstärke warf sich auf die Baiern, die ihm den Rückweg sperrten, zerschmetterte ihren Gcwaltshaufcn, und bahnte sich stolz und sieghaft seinen blutigen Weg (29., 30. Okt.). Dann ging er über den Rhein, und betrat den teutschen Boden nicht wieder. §. 6. Beitritt der Rheinbunds-Fürsten zur großen Allianz. Der Vertrag von Ried, höchstwichtig als erste Versöhnungsurkunde Oestreichs mit dem Rheinbünde und als Grundlage aller nachgcfolgten Ver- träge mit den Fürsten desselben, demnach als vorläufige Bestimmung des künftigen Schicksales von Teutsch land, äußerte sofort seine mächtige Wir- kung auf den Gang der Ereignisse. Zwar verkündete er allernächst blos, was nicht mehr zu verhehlen war: daß der Rheinbund erloschen sey (als Werk der Gewalt mußte er untergehen, sobald solche Gewalt gebrochen war); aber er befestigte gleichwohl das Hauptprinzip desselben, die Souve- rainetät der Fürsten, welche jczt, da der despotische Protektor wegfiel, noch größere Bedeutung erhielt. Denn cs ward Baiern durch den ricdcr Vertrag sein unverminderter Bcsizstand mit voller und unbeschränkter Herr- lichkeit versichert, daher auch eine vollständige Entschädigung für alle jene Abtretungen verheißen, welche et>pa zur Herstellung einer guten militä- rischen Grenze für beide Staaten vonnöthen wären. Nur der Beitritt zur Allianz gegen Napoleon ward gefordert und bewilligt. Oestreich — zur Mäßigung durch Baicrns kriegerische Haltung bestimmt — gab also durch seinen einseitig geschlossenen Vertrag (dessen Bestätigung durch die übrigen Hauptverbündeten das damals dringende Interesse der Eintracht gebot) der teutschen Nation ein unermeßlich folgenreiches Gcscz. Denn wie mochte man anderen Nheinbundesfürsten verweigern, was Baiern, welches früher die schwersten Schläge auf Oestreich gethan, war gewährt worden? — Die fort- dauernde Zerstücklung Teutschlands in eine Summe souverainer Staaten ward
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer