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1. Bd. 11 - S. 9

1846 - Braunschweig : Westermann
Die Rückschritte der polit. Entwicklung in Deutschland. 9 Lüden Höfe zu vermehren; und was ihm am meisten übel genommen wurde, war, daß seine Ansichten nicht selten einen bedeutenden Einfluß auf die Mei- nung der Bevollmächtigten anderer Bundesstaaten übten, dem weder der österreichische noch der preußische Gesandte immer mit sicherem Erfolge ent- gegen zu wirken vermochte. So manche Forderungen, die von den großen deutschen Mächten erhoben wurden, widerstrebten dem persönlichen Rcchtlich- keitssinue der meisten Bundestagesgesandtcn; auch waren die kleineren Höfe nicht ohne Bcsorgniß um ihre Unabhängigkeit, die sie durch die strengere Ausbildung der Bundesverhältnisse seit den Karlsbader Confcrcnzen beein- trächtigt oder gefährdet glaubten. Es war deshalb längst ein engeres Anein- anderschließen dieser Höfe bemerkt worden, das sich besonders bei den Anord- nungen kund gab, die in Bezug auf das Heerwesen des Bundes getroffen wurden. Alle Rangstrcitigkeiten unter einander wurden sogleich aufgegeben, sobald es darauf ankam, die Selbstständigkeit der gemischten Armeecorps gegen österreichische oder preußische Einmischung zu sichern. Eben so leicht wurden die Schwierigkeiten beseitigt, die einer Vereinigung in Bezug auf das katholische Kirchenwescn entgegenstanden. Würtemberg nahm keinen Anstand, seinen Landesbischof dem erzbischöflichen Stuhle von Freiburg im badischen Breisgau unterzuordnen. Hessen-Darmstadt entsagte den uralten Rechten der Metropolitanwürde, die an den Bischofssitz zu Mainz geknüpft waren. Nicht allein süddeutsche, sondern auch kleinere norddeutsche Staaten schienen bereit, die wichtigsten Particularinteressen zu opfern, um dem Handelsvereine bcizu- treten, der zu Darmstadt vorbereitet wurde. Am Bundestage waren mehrere Vorschläge des Präsidiums durchgefallen, weil beinahe sämmtliche kleinere Höfe sich dagegen erklärten. Mit Herrn von Wangcnheim stimmten gewöhn- lich der sächsische Gesandte Herr von Carlowitz, der großhcrzoglich hessische von Harnicr und der kurhessische von Lepel Der baierische Bevollmächtigte von Arctin Mach gegen die Wangenheim'schen Ansichten, schloß sich aber zuletzt fast immer aus andern Gründen seinen Folgerungen an. Ein treuer Verbündeter d>s baierischen Gesandten war der oldenburgischc Freiherr von Both. Schwan- keid hielten sich die Grafen von Eyben, von Grünne und von Beust mit den Stimmen für Holstein, für Luxemburg und für die sächsischen Herzogthümer; dock neigten auch sie sich, wo sie irgend freieren Spielraum hatten, mehr aus die Seite von Baiern und Würtemberg, als auf jene der großen Mächte. Selbit Herr von Blittcrsdorf, der badische Bevollmächtigte, den seine persön-
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