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1. Bd. 11 - S. 44

1846 - Braunschweig : Westermann
44 Erstes Hauptstück. der Erinnerung erhalten; der Freund und Beschützer des großen Dichters, Großherzog Karl August, wurde in ganz Deutschland gestiert, als er mit weiser Milde und Großmuth das Aufstreben eines kräftigen und freien Ju- gendlcbens aus der Landesuniversität der sächsischen Herzogthümcr, Jena, be- günstigte. Dem Drange der Demagogenverfolgung, der von den großen Hö- fen ausging, vermochte aber auch er, ungeachtet seiner bessern Einsicht, nicht zu widerstehen. Als die allgemeine deutsche Burschenschaft aufgehoben, Oken von seinem Lehrstuhle vertrieben und seinen Freunden Fries und Luden die Freiheit der Vorlesungen entzogen war, schwand der Schimmer, der in den Augen der Jugend Jena als den vornehmsten Sitz deutscher Wissenschaft er- scheinen ließ, schnell dahin; und der sächsischen Hcrzogthümer geschah außer- halb ihrer Grenzen kaum wieder eine Erwähnung, bis der am 11. Februar 1823 erfolgte Tod des letzten Herzogs von Sachsen-Gotha-Altenburg einen Erbfolgestrcit zwischen den drei nächst verwandten Linien Sachsen-Meiningen, Hildburghaustn und Koburg hervorrief, der länger als Jahr und Tag die Federn der gelehrtesten Publicisten in Bewegung setzte und der endlich durch einen unter königlich-sächsischer Vermittlung am 13. November 1826 geschlosse- nen Vertrag dahin entschieden wurde, daß der bisher in Hildburghaustn re- gierende Zweig auf alle seine früheren Besitzungen verzichtete und dagegen das Hcrzogthum Altenburg mit Ausnahme einiger zerstreut liegender Ortschaf- ten, so wie einige Dörfer in dem bisher mit Koburg vereinigten Fürstenthuine Saatfeld erhielt, dem Herzoge von Meiningen der größte Theil des hildbnrg- hausischcn Landes und der Nest des Fürstenthumes Saalfeld zugetheilt wurde und beinahe das ganze Herzogthum Gotha nebst zwei hildburghausischcn Aemtern an Koburg fiel. Häufiger genannt, als irgend ein anderes der kleineren deutschen Lande, wurde das Herzogthum Braunschweig, aber nur in Folge einer unglücklichen Verkettung von Umständen, welche im Verlaufe eine noch unglücklichere Zu- kunft hcraufführcn sollten. Der heldenmüthigc Herzog Friedrich Wilhelm war bei Quatrebras im Kampfe für Deutschlands Freiheit gefallen und hatte zwei minderjährige Prinzen, die jungen Herzoge Karl und Wilhelm, hinterlassen. Für den ersten übernahm, als Haupt des Hauses, der Prinz Regent von England die vormundschaftliche Regierung, der aber kaum Zeit hatte, sich um seine hannoverschen Lande, viel weniger um das seiner Obhut vertraute Braun- schweig zu bekümmern. Die Seele der Verwaltung in Braunschweig, wie in
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