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1. Bd. 11 - S. 213

1846 - Braunschweig : Westermann
213 Der russische Türkenkricg. stand also den Russen nicht einmal an Zahl gewachsen war, so wurde ste jetzt mit Verlust zurückgeschlagen und mußte froh seyn, sich unbclästigt nach Burgas zurückziehen zu könuen. Diese Vorgänge, die sich noch im Lause des Winters ereigneten, waren das Vorspiel der ernsten Kämpfe, welche bevorstanden, sobald die günstigere Jahreszeit die Eröffnung der Feindseligkeiten im Großen gestattete. Das rus- sische Heer, das sich zu Anfange des Maimonates von neuem zum Ueber- gange über die Donau anschickte, war durch die Verstärkungen, die es aus dem Innern des Reiches erhalten, auf nahe an 130,000 Manu gebracht wor- den und führte nicht weniger als 340 Geschütze mit sich. Die regelmäßigen Gruppen, welche die Pforte dieser Kriegsmacht entgegenzustellen vermochte, beliefen sich auf nicht mehr als 42,000 Mann, von denen noch dazu 12,000 zum Schutze der Hauptstadt zurückbleiben mußten, so daß eigentlich nur 30,000 Mann wirklch im Felde erschienen. Dazu kam allerdings eine Masse von 100,000 unregelmäßigen Streitern, die aber bei all ihrer Tapfer- keit, wie sich dies besonders im asiatischen Feldzuge gezeigt hatte, wenig ge- eignet waren, cs im freien Felde mit europäisch disciplinirten Truppen aufzu- nehmen. Auch war die Artillerie des türkischen Heeres auf keine Weise im Stande, sich mit der russischen zu messen; denn sie zählte nur etwa 100 Ge- schütze und diese waren zum bei weitem größten Theile mit Büffeln bespannt, also schon durch die Ungeschicklichkeit ihrer Bewegungen gegen die um mehr als das Fünffache stärkeren feindlichen Artillerie im entschiedensten Nachtheile. Den Oberbefehl über das russische Heer hatte nach der Abdankung des Feld- marschalls Fürsten Wittgenstein, der den Erwartungen des Kaisers im ersten Feldzuge wenig entsprochen, General Dicbitsch crhaltm, der einen von dem früheren völlig verschiedenen Feldzugsplan entwarf. Um einen festen Stütz- punkt an der Donau zu gewinnen, wollte er zuvörderst mit seiner Haupt- macht Silistria belagern. Während der Belagerung sollte General Noth sich begnügen, das türkische Heer bei Schumla zu beobachten, ohne sich in ein ernstes Treffen einzulassen. Wagte dasselbe sich jedoch aus seinen festen Stellungen, entweder in der Absicht, Silistria zu entsetzen, oder das Corps unter Noth anzugreifen, so weit hervor, daß sich eine Gelegenheit zu einer entscheidenden Schlacht bot, so wollte Dicbitsch diese benutzen, die Türken, wie er mit Gewißheit voraussetzte, schlagen und, sobald er sich ans diese Weise den Rücken gesichert, den Balkan übersteigen, um gegen Adrianopel
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