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1. Bd. 11 - S. 553

1846 - Braunschweig : Westermann
Die rcv oluti onairen Bewegungen in Deutschland. 331 haßten Grafen Münster seine Entlassung, ernannte (am 22. d. M.) den Herzog von Cambridge zum Vicekönig des Landes mit beinahe unumschränkter Vollmacht und machte dadurch der von London ausgehenden Cabinctsregie- rung ein Ende, welche die vornehmste Ursache aller seit sechszchn Jahren im Lande herrschenden Mißbräuche und Uebelstände war. Die Thronrede, mit der am 7. März die Ständeversammlung eröffnet wurde, entsprach den Er- wartungen, mit denen man derselben entgegengesehen, nur zum geringsten Theile. Der großen Verbesserungen, welche das Land in unzähligen Bittschriften ver- langte, geschah nur in allgemeinen Ausdrücken Erwähnung; und cs blieb den beiden Kammern der Ständcvcrsammlung überlassen, bestimmtere Anträge zu stellen. Nach weitläufigen Verhandlungen, bei denen die Hcrrenkammer ihr Widerstreben gegen alle Neuerungen unzweideutig genug an den Tag legte, kamen diese überein, eine größere Oeffentlichkcit für ihre eigenen Sitzungen, die Vereinigung der bisher getrennten landschaftlichen und herrschaftlichen Kassen, von denen nur die erste der Beaufsichtigung der Stände unterlag, und endlich die Vorlegung eines neuen, den Bedürfnissen des Landes ent- sprechenden Verfassungsentwnrfcs zu beantragen. Am 13. November wurden einer aus sieben höheren Beamten, unter denen die geheimen Cabinetsräthe Rose und Falk und der berühmte Geschichtsforscher Professor Dahlmann die bedeutendsten waren, aus sieben Mitgliedern der ersten und sieben Mitgliedern der zweiten Kammer gebildeten Commission die Grundzüge eines neuen Staats- gruudgesctzcs zu gemeinschaftlicher Berathung vorgelegt. Die Arbeiten der Commission verlängerten sich bis in den Januar des Jahres 1832. Da in- zwischen aber die Vollmachten der im Jahre 1826 einberufenen Mitglieder der Ständcvcrsammlung abgelaufen waren, so mußten neue Wahlen ausge- schrieben werden, zu denen jetzt zum ersten Male auch der bisher noch gar nicht vertretene Bauernstand und in den Städten außer den Magistraten auch die Bürgerschaft hinzugezogen wurde. Die neue Ständevcrsammlung, die am 30. Mai eröffnet wurde, nahm nach langen Erörterungen, bei denen beson- ders durch die Mißhelligkcitcn zwischen den beiden entgegengesetzte Interessen vertretenden Kammern unendliche Schwierigkeiten zu überwinden waren, am 13. März 1833 den vielfach verbesserten Entwurf des Staatsgrundgcsctzcs an, der, logleich nach London geschickt, erst im October mit der vom 26. Sep- tember datirtcn Bestätigung König Wilhelms Iv. zurückkam und durch die Gesetzsammlung vom 9. October als rechtsverbindlich bekannt gemacht wurde
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