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1. Bd. 2 - S. 104

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
104 Iii. Die Zeit der bedrängten Kirche. welcher bei seiner Irrlehre beharrte, wurde eins der Kirche gestoßen. Allein der verschmitzte Mensch mit geläufiger Zunge wußte sich noch immer einen Anhang zu'erbalten, so daß der leidige Zwiespalt in der Kirche fortdauerte. Späterhin verstellte er sich, als ob er seine Lehre geändert habe, und ließ den Kaiser durch feine Freunde auf die Meinung bringen, daß er sich gar nicht mehr im Wider- sprüche mit der Kirchenlehre befinde. Da bewog Con- stautin die Mehrzahl der Bischöfe, ihn wieder als recht- gläubigen Christen anzuerkennen. Es war im Jahr 336, als er z» Coustantinopel feierlich wieder in die Kirche aufgenommen werden sollte. Tags zuvor geht er mit einigen seiner Anhänger stolz durch die Gassen der Stadt; da treibt ihn ein Bedürfniß, sich an einen heimlichen Ort zu entfernen, er kommt nicht zu seinen Freunden zurück, und als sie sich nach ihm umsehen, finden sie ihn ftarnodt an dem Orte; er hat zugleich sein Eingeweide aus- geschüttet. Darin saben viele ein Gottesgericht, und wohl auch der Kaiser selbst, dessen Seele nahe am Aus- gang stand. Als Constantin 65 Jahre alt war, fühlte er, von einer Krankheit ergriffen, sein nahendes Ende. Jetzt erst ließ er sich taufen. Er hatte das Sakrament, wahrschein- lich in der irrigen Meinung, daß die nach der Taufe be- gangenen Sünden nicht mehr vergeben würden, erst so spät empfangen wollen. Nach dem heil. Bade zog er seinen kaiserlichen Pnrpurmantel nicht mehr an. sondern blieb in seinem weißen Taufkleide, des Abrufs in die himmlische Heimath gewärtig. Bald darauf verschied er im Bekenntniß zu Christo und in freudiger Zuversicht auf ibn, 337. Er wurde nach seinem Wunsch in der Apostelkirche zu Coustantinopel begraben.
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