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1. Bd. 2
- S. 150
1863 -
Stuttgart Calw
: Vereinsbuchh. [u.a.]
- Autor: Redenbacher, Wilhelm
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
150
Iv. Die große Völkerbewegung.
und mehr von der Arianischen Irrlehre sich ab-
wandten und endlich allesammt in die katholische Kirche
eintraten. Und da nm diese Zeit auch die Germanischen
Völkerschaften in Spanien dem Arianismus entsagten, so
verschwand derselbe nunmehr, Gottseigelobt,
aus der Christenheit.
Das Langobardische Reich bestand 200 Jahre, dann
erlag es dem großen Frankeureiche.
8 10.
Die christliche Kirche vom 5. zum 7. Jahrhundert.
Augustin. Gregor I.
Der Herr gab seiner Kirche auch in dieser Zeit noch
ausgezeichnete Lehrer; aber sie wurden seltener.
Der vorzüglichste von allen ist
Augustinus,
welcher, schon 354 zu Ta gaste in Numidien (Afrika)
geboren, doch vornehmlich erst im 5. Jahrh, leuchtete.
Seine christliche Mutter Monika sprach viel fromme
Worte an des Kindes und Jünglings Herz; aber er ward
hoffärtig, leichtsinnig und gab sich dem fleischlichen Leben
hin. Bei seinen außerordentlichen Geistesgaben erwarb
er sich indessen viele menschliche Kenntnisse. Er wurde
Lehrer der Beredtsamkeit zu Tagaste, zu Karthago, zu
Mailand. Besser aber ward er nicht, wiewohl er nach
Wahrheit zu suchen begann und Unruhe und zu Zeiten
Schrecken in seinem Gewissen fühlte. Seine fromme
Mutter betete und weinte so viel um ihn, daß einst der
damals noch lebende alte Bischof Ambrosius (Ui. 10)
mit den Worten sie tröstete: „Es ist unmöglich, daß ein
Kind so vieler Gebete und Thränen sollte verloren gehen."
Und so erfand sich^s. Augustin wurde immer unruhiger.
Einstmals gieng er im Garten und sein Herz drängte
ihn zum Gebete. Da hörte er — wie eine singende
Kindesstimme aus des Nachbars Hause — mehrmals die
Worte: „Nimm und lies!" In der Gartenlaube lag ge-