Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1. Bd. 2
- S. 167
1863 -
Stuttgart Calw
: Vereinsbuchh. [u.a.]
- Autor: Redenbacher, Wilhelm
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
§ 1. Muhammed.
167
die Arabischen Pferde noch immer für die edelsten
der Erde gelten. Die Araber waren und find wohlge-
bildete Leute mit schwarzen, feuerfunkelnden Angen, kräfti-
gen und zugleich geschmeidigen Körpers, mit heißem Blut
in den Adern, voll Einbildungskraft und phantastischen
Vorstellungen, darum sie auch gern dichten und die Dicht-
kunst absonderlich lieben; sie sind im Umgang angenehm,
in ihren Häusern und Zelten gastfrei, worttreu, aber stolz
dabei, gegen Feinde voll Grimm und Rachsucht, gegen
begüterte Fremde Räuber; Raub war von jeher bei ihnen
„ehrenvolles Gewerbe." Sie lebten in vielen Stäm-
men unter eignen Oberhäuptern; nie bisher stand das
ganze Volk unter Einem Herrscher. Das Oberhaupt des
Stammes hatte keine despotische Gewalt; die Araber-
waren frei und hielten viel auf ihre Freiheit und Unab-
hängigkeit.
So lebten sie Jahrtausende her immer dieselben,
nur etwa daß sie in der Religion von ihren Ahnen her-
abgesunken und völlige Heiden geworden waren. Sie
huldigten dem Sterudienfte (Sabäismuö). Doch wohnten
Juden und auch Christen zerstreut unter ihnen. Ihr
größtes Heiligthum war d ie Kaaba, d. i. ein schwar-
zer Stein, der in uralter Zeit vom Himmel gefallen
sein soll (vielleicht wirklich gefallen ist — ein Meteor-
stein), voll W u nd er krä fte. Er wurde (und wird
noch) in der unfern des rothen Meeres gelegenen Stadt
Mekka in einem Tempel aufbewahrt, und alle Araber
wallfahrteten dahin, um ihn zu sehen und zu berühren und
leib- und seelenheileude Kräfte von ihm zu empfangen.
Im Tempel um den Stein her standen mehr als drei-
hundert Götzenbilder. Die Aussicht über dieß höchste Heilig-
thum des gesummten Volkes war dem edeln Stamme
Kor ei sch anvertraut.
Aus diesem Stamme ging der Manu hervor, welcher
nach göttlichem Verhängnisse die abgestandene Christenkirche
in einem großen Theile der Welt zerstören und überhaupt die
Gestalt der Erde wunderlich verändern sollte. Er heißt