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1. Bd. 2 - S. 193

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
§ 3. Karl der Große. 193 den heftigsten Zorn, stnrmschnell eilte er herbei und hielt ein schweres Gericht. Er ließ zu Verden an der Aller 4500 Sachsen, die ihm als Theilhaber an der Rebellion von den sächsischen Edeln selbst aufgeliefert wurden, in einer großen Versammlung nach dem gemeinen Recht als Treubrüchige zum Tode vernrtheilen und auf dem Platze enthaupten. Immer bleibt dieses allzu harte Gericht ein dunkler Flecken an seinem sonst so lichten schönen Leben. Und siehe — der Hauptschuldige (Witukind) ist entgangen und entflammt nun alles darüber zur Rache. Jetzt stehen alle Sachsenstämme auf und verbinden sich durch einen schauerlichen Schwur zum gemeinsamen äußersten Kamps gegen den Schlächter ihrer Brüder, gegen den Feind ihrer Freiheit und ihrer Götter. Von dem gewaltigen Witukind angeführt kämpften sie mit der wüthendsten Erbitterung. Die Schlacht bei Detmold, 783, blieb unentschieden, ja Karl mußte sich zurückziehen. Nachdem er sich aber verstärkt hat, vermag er in der noch blutigeru Schlacht an der Hase sie zu bewältigen und ihre Macht völlig zu brechen. Zwei Jahre durchzieht er jetzt strafend, drohend und verheißend ihr Land. Zuletzt kommt selbst der furchtbare Herzog Witukind zu ihm und huldigt ihm. Derselbe ließ sich taufen, und viel tausend Edle und Gemeinfreie folgten ihm, 785. Gleichwohl empörte sich das hartnäckige Volk, als es wieder einige Kraft geschöpft hatte, auf's neue. Abfall und Unterwer- fung wechselte bei den Sachsen noch fort, und erst 803 kam zu Selz (Königshofen an der Saale) ein dauernder Friede mit ihnen zu Stande, nachdem Karl, Alkuins Rath befolgend, ganz die milde Seite gegen sie heraus- gekehrt und namentlich die Annahme des Christen- thums ihrem freien Willen überlassen hatte. Nunmehr erkannten sie ihn allgemein und für beständig als ihr Oberhaupt an, während er ihnen dagegen ihre eigenen Gesetze beließ und sie in allen Stücken seinen Franken gleichstellte. Auch traten sie sämmtlich zur christ- lichen Kirche über und wurden viele Bisthümer unter Lesebuch der Weltgeschichte Ii. 9
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