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1. Bd. 2 - S. 313

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
§ 7. Innocenz Iii. 313 fort. Herrschen wollte er über alles Geistliche und Weltliche auf Erden. Daß solche Herrschaft bei dem oft so ungebundenen Wesen und ungerechten Verfahren der weltlichen Fürsten in gar manchen Fällen auch wohlthätig wir- ken konnte, dem läßt sich nicht widersprechen, und daß sie Innocenz selbst wirklich zum Besten der Mensch- heit zu brauchen gedachte, das wollen wir nicht in Ab- rede stellen; aber das rechtfertigt sie doch wahrlich nimmer- mehr. Denn ganz abgesehen von dem ungleich größern Schaden anderseils, so mußte doch vor allem das gött- liche Wort beachtet werden, das klar und laut dagegen spricht, wie wir Iv., 10. und Viii., 1. nachgewiesen haben. Man darf nicht Gottes Gebot übertreten, auch wenn die Uebertretung gute Folgen wahrnehmen lassen sollte, „man darf nicht Uebles thun, ans daß Gutes her- auskomme" (Rom. 3, 8.). Aber Innocenz hat, selbst wenn wir ihm die reinste Meinung zutrauen wollen, „U e b l es g e th a n, a u f d a ß G n te s d a r a n ö k o m m e." er hat in dem steifen Gedanken, daß die päpstliche All- gewalt der Menschheit heilsam sei, Christi Aussprüche von der Beschaffenheit seines Reiches und von der Stellung seiner Diener (Joh. 18, 36. Luk. 22, 25. 26.), die ihm nicht unbekannt sein konnten, ju Boden getreten mehr noch als Hildebrand. Indessen gelang ihm sein Streben noch besser, als diesem. Innocenz Iii. brach te di e päpstliche Macht auf den höchsten Gipfel. Unter ihm war die Glanzzeit der Hierarchie (d. h. der Herrschaft der Kirche, worunter man eben den Papst und Clerus ver- stand). Zunächst suchte er seinen eigenen weltlichen Stand zu vergrößern, um seiner „überirdischen Macht auch eine stärkere irdische Stütze zu verschaffen; und durch Gewalt und Klugheit brachte er die Mark Ankona und das Herzogthum Spoleto zu den Besitzungen des römischen Stuhles. Dann forderte er von allen Lesebuch der Weltgeschichte. Ii. 14
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