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1. Bd. 2
- S. 318
1863 -
Stuttgart Calw
: Vereinsbuchh. [u.a.]
- Autor: Redenbacher, Wilhelm
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
318
Viii. Da» Papstthum.
deren Brüsten er gesogen, mit deren Milch er ernährt
worden sei." Dieser mildere Papst sah es ihm auch
nach, daß er den Kreuzung, welchen er gleich bei sei-
nem Regierungsantritt in Deutschland gelobt hatte, immer
hinausschob und setzte ihm 1220 tu der Peterskirche die
römische Krone aufs Haupt.
Bis zu diesem Jahre hatte sich Friedrich in Deutsch-
land aufgehalten und mit preiswürdiger Thätigkeit und
Weisheit die Reichsaugelegenheiten geordnet. Jetzt gieng
er in seine Erblaude (Neapel und Sicilien) zurück, wo
in Folge feindseliger Parteiung große Noth herrschte.
Mit gleich rühmlicher Einsicht und Kraft stellte er auch
hier Ordnung und Ruhe her und traf viele heilsame
Einrichtungen zur Wohlfahrt seiner geliebten Lande. Da-
bei bereitete er sich aus den Kreuzzug vor.
Papst Honorius Iii. starb 1227, ihm folgte Gregor
Ix. Das war ein anderer Gregor Vii. (Hildebrand) an
Ehrgeiz und Kühnheit, aber nicht an Verstand und Be-
sonnenheit; ein schon 80jähriger Greis gab er sich noch
der ärgsten Leidenschaftlichkeit hin. Dieser warf
gleich einen finstern Blick auf den „allzumächtigen Hohen-
staufen," der ihm zudem (in seinem Erdreiche) so nahe
saß; und daß derselbe immer noch den längstersehnten
Kreuzzug nicht beginne, daß er wohlgemuth in seinen
schönen Sicilischen Schlössern lebe, während Jerusalem
und das heilige Grab von den Ungläubigen zertreten
werde, das däuchte ihm ein unerträgliches Aergerniß. Er
schrieb einen Brief an den Kaiser in einer starken Sprache,
strafte seinen Hang zur Sinnlichkeit und Ueppigkeit, und
gebot ihm streng, den gelobten Kreuz z u g u n-
verzüglich anzutreten. Zugleich ließ er nach allen
Seiten hin Aufforderung zur Theilnahme daran ergehen.
Schaaren von Kreuzfahrern strömten aus allen Län-
dern in Apulien zusammen; aber ansbrechende Seuchen
rafften viele derselben weg. Gleichwohl schiffte sich Frie-
drich, gehorsam dem Befehle des Papstes, im September
1227 ein. Allein bald auf dem Meere wird er selbst