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1. Bd. 2
- S. 320
1863 -
Stuttgart Calw
: Vereinsbuchh. [u.a.]
- Autor: Redenbacher, Wilhelm
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
320
Vih. Ñas Papstthum,
selbst her bedroht war; und nachdem sich beide Herrscher
noch persönlich kennen und schätzen gelernt, ja eine Zu-
neigung zu einander gefaßt hatten, kam es ohne Schwert-
streich dahin, daß Jerusalem sammt mehreren hei-
ligen Orten, Bethlehem, Nazareth rc., und
einer beträchtlichen Landesstrecke von den
Muselmanen an die Christen herausgegeben
ward.
Froh zieht nun Friedrich in die heilige Stadt
ein. Aber siehe, der Patriarch flieht scheu vor ihm und
untersagt allen Gottesdienst. Der Kaiser geht mit seinen
Getreuen doch in die Kirche und setzt sich in ihrer Ge-
genwart selbst die I eru sale mi tische Krone auf.
Im Mai 1229 kehrte er von dem so erfolgreichen
Kreuzzuge nach Italien zurück. Er fand die Schlüssel-
soldaten (die päpstlichen, so genannt von dem „Schlüssel
Petri," mit dem Gregor ihre Montur hatte bezeichnen
lassen) in seinem Apultschen Lande; in wenigen Wochen
reinigte er es von ihnen, hielt aber an der Grenze des
Kirchenstaates an und — bot jetzt dem Papste die
Hand der Versöhnung. Dieser war im Grolle gegen
den Kaiser nur gewachsen, hatte ihn bereits als einen
zum Islam Abgefallenen dargestellt und alle Christen-
heit zum Kriege gegen ihn aufgefordert; jetzt aber, von
seinen Bundesgenossen ohne Beistand gelassen, dagegen
von vielen Fürsten und selbst etlichen Prälaten heftig ge-
drängt, sah er sich bei bösem Gesichte gezwungen, die
dargebotene Hand zu ergreifen. Die Aussöhnung geschah
z» St. Germano. Der Papst hob den Bann über Frie-
drich ans und dieser suchte das Kirchenhaupt durch Freund-
lichkeit und Gefälligkeit sich zu verbinden.
Nunmehr batte Friedrich eine sechsjährige Ruhezeit,
die er eifrigst zur Friedigung und Beglückung feiner
theuern Erbstaaten verwendete. Ergab ein neues
vortreffliches Gesetzbuch für dieselben heraus, wo-
rin die Rechte aller seiner Unterthanen nach ihren ver-
schiedenen Klassen sichergestellt waren. Das genieiue Volk