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1. Bd. 2
- S. 344
1863 -
Stuttgart Calw
: Vereinsbuchh. [u.a.]
- Autor: Redenbacher, Wilhelm
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
344
Viii. Dns Papstthum,
Bochara in sich faßte, dann südlich das alte Per-
sien. Es konnte ihm und seinen Söhnen nichts wider-
stehen.
Ein solch wildes Volk hatte man aber noch nicht
gesehen. Mehr als Eroberung schien seine Absicht Ver-
nichtung alles dessen zu sein, was es antraf. Die
größten Städte wurden Trümmerhaufen, Hunderttausende
von Menschen hingeschlachtet. Da war kein Erbarmen.
Als einer von den Söhnen des Dschingischan doch ein-
mal nicht alle Bewohner einer eingenommenen Stadt
hatte umbringen lassen, sprach der Vater zu ihm: „Ich
verbiete Dir, jemals ohne meinen ausdrückliche» Befehl
gegen die Bewohner eines Landes milde zu fein; Mit-
leid findet sich nur bei schwachen Seelen." Der gräuliche
Weltstürnler starb 1227.
Seine Nachkommen setzten die Eroberungen fort.
Schon bei seinen Lebzeiten war einer seiner Söhne nach
Europa hereingebrochen und hatte Südrußland ver-
heert. Nun überschwemmten zahllose Mongolenschaaren
auch Polen und Ungarn und verwandelten diese Län-
der in Wüsteneien. Üeberall marterten, verstümmelten
und erwürgten sie die Menschen. Mongolische Knaben
schlugen die Christenkinder zum Spiele mit Knitteln todt.
Auch Deutschland bedrohten die Entsetzliche»; schon
brachen sie verheerend in Schlesien ein und Männer,
Weiber, Kinder fliehen heulend vor ihnen. Der dama-
lige deutsche Kaiser, Friedrich Ii., im heftigsten Kampfe
mit deni Papste begriffen, konnte das Reich nicht vor
ihnen schirmen. Da steht ihnen der Herzog Heinrich
der Fromme von Niederschlesien im Verein mit
benachbarten Fürsten und Deutschordensrittern auf der
Ebene bei Liegnitz; er führt kein großes Heer, aber
ein tapferes, todesmuthiges, und es wird eine heiße
Schlacht geschlagen, 1241. Das Christenheer wird von
der fünfmal größern Feindesmacht besiegt und der fromme
Heinrich stirbt den Heldentod; aber die Sieger haben
schweren Verlust erlitten, kehren mit dem Siegeszeichen