1. Bd. 2
- S. 405
1863 -
Stuttgart Calw
: Vereinsbuchh. [u.a.]
- Autor: Redenbacher, Wilhelm
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
§ 6. Die Luxemburger.
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neuen Glieder und den Anschluß des Rheinischen
Bundes so erweiterte, das ihm 51 Städte und dur-
unter die bedeutendsten, Augsburg, Straßburg :c. zuge-
hörten.
Dagegen traten in dieser Zeit auch Herrenbünd-
nisse unter verschiedenen Namen aus, so der Lund
vom heil. Wilhelm, der Bund der Ächlegier oder
Martiusvögel, vornehmlich aber der Löwe u bund,
an dessen Spitze der hochausstrebende Gras E berhard,
der Grein er (Zänker) von Württemberg stand und
dessen Glieder eine Kette vom Elsaß bis nach Thüringen
hinein bildeten. Diese Adelsgenossenschaften kehrten ein-
mal den Spieß gegen die großen Fürsten, daß solche die
kleinern Herren nicht verschlängen, anderseits und vor-
nehmlich aber doch gegen die zum Aergern mächtig und
trotzig werdenden Städte, die sie bei Gelegenheit in Ge-
meinschaft mit den Fürsten bekämpften, wie in dem
großen Städtekrieg a. 1388 und 1389.
Es war nämlich der Erzbischof Pilgram von
Salzburg, ein Freund und Bundesgenosse der Städte,
von den Bayerischen Herzogen überfallen und gefangen
genommen worden. Da erhob siel) gegen diese der ganze
Schwäbisch-Rheinische Bund nebst mehreren Städten Fran-
kens und Bayerns. Aber auch die Fürsten und Herren
rüsteten sich mit Macht, um auf Seite der Herzoge zu
streiten. So brach denn ein furchtbares Unwetter über
das südliche Deutschland los und zündete, daß Hunderte
und Tausende von Ortschaften in Feuer aufgiengen. Bei
dem Schwäbischen Dorfe Döffingen kam es zu einem
Hauptkampse. Eberhard, der Grein er, führte ein
Herren-, Besserer von Ulm ein Bürg er he er.
Nach langem Schwanken des Kampfes schienen die Bür-
ger in Vortheil zu kommen; manch Edler war von ihren
Streichen gefallen, und jetzt sinkt selbst der junge Graf
von Württemberg tödtlich getroffen hin. Darob er-
schrickt das Heer der Herren. Da ruft der alte Eber-
hard: „Erschrecket nicht! Mein Sohn ist wie ein