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1. Bd. 1 - S. 150

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
150 Vii. Das persische Weltreich. des Zopyrus, gelangte er zum Ziel. Dieser ließ sich Nase und Ohren abschneiden, und den Rücken blutig geißeln, begab sich sofort an's Thor von Babylon und bat als ein Ueberläufer um Einlaß. Drinnen erzählt er, daß Dari ns ihn so schändlich zugerichtet hätte, flucht ihm, schnaubt Rache gegen ihn. Die Babylonier lassen sich täuschen, geben eine Kriegsschaar unter seinen Befehl; mit dieser macht er Ausfälle, und einzelne Perserhanfen lassen sich verahredetermaßcn von ihm schlagen. Jetzt setzen ihn die bethörten Babylonier zu ihrem Oberfeldhcrrn, und als solcher — liefert er die abtrünnige Stadt in des Darius Hände zurück. Sein dankbarer König machte ihn zum Satrapen (Statthalter) über die Provinz Babylo- nien und ließ ihm lebenslänglich die sämmtlichen Einkünfte derselben zu eignem Genusse. Die rebellische Stadt aber wurde hart mitgenommen, ihre Mauern und Thore nie- dergerissen, 3000 ihrer angesehensten Bewohner gekreuzigt. Darius wollte aber auch seine Herrschaft noch ver- größern; und er war der Erste von den asiatischen Herr- schern, welcher einen Erob ern »gszng nach unse- rem Europa herüber unternahm. Es galt dem Volke der Scythen im südlichen Theil des jetzigen Rußlands. Die Scythen waren wilde barbarische Menschen. Sie trieben wenig Ackerbau, meistens Viehzucht; dann auch Vieh- und Menschenraub. Ihre eignen Weiber und Kinder verkauften sie nach Belieben in die Sklaverei. Ihren Sklaven stachen sie häufig die Augen aus, daß sie nicht davon laufen konnten. Unter andern schrecklichen Gebräuchen hatten sie diesen: Wenn der König starb, wurde nicht blos sein Streitroß, sondern auch sein Lieb- lingsweib sammt sechs seiner Diener lebendig mit ihm begraben; darauf wurden noch fünfzig seiner Unterthanen und ebenso viel Pferde getödtet, ausgestopft, und diese Reiterlarven als Ehrenwache an seinem Grabe aufgestellt. Manche von diesen Scythen aßen Menschenfleisch, und alle tranken das Blnt des ersten erschlagenen Feindes.
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