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1. Bd. 1
- S. 252
1860 -
Calw Stuttgart
: Vereinsbuchh.
- Autor: Redenbacher, Wilhelm
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
252
Ix. Das makedonische Weltreich.
standenen Achämenidenthron und für ihren ehemaligen
Ruhm erwacht, das sie noch einmal stärkte und erfrischte,
und sie stritten nach ihrem Vermögen aufs Tapferste und
Hartnäckigste. Schon hatten sie auch den einen Flügel
der Macedouier durchbrochen und sogar das Lager der-
selben überfallen; allein Alexander führt auf der andern
Seite einen so furchtbaren Stoß auf den Feind, daß er
hier zerbricht und zerstäubt; seine Phalangen aber stürmen
so gewaltig in's feindliche Centrum ein, daß Darius dort
abermals die Flucht ergreifen muß; und auch die vorge-
drungenen feindlichen Reiter werden wieder zurückgewor-
fen und zum Theil niedergehauen. Genug, der große
Feldherr erringt noch den vollkommensten Sieg. „Der
macedo nische Ziegen bock stößt den persischen
Widder zu Boden und zerstößt und zertritt ihn,"
wie es geweiffagt ist durch Daniel im 7. Vers des 8. Ka-
pitels. Asiens Völker liegen in ungezählten Leichen zer-
stoßen und zertreten auf dem Schlachtfelde, und das per-
sische Lager und das persische Reich mit all seinen Gütern
wird eine bleibende Beute der Macedouier.
Das war die Entscheidungsschlacht b e i G a u -
gamela, im Oktober 331. Der Achämenidenthron ist
krachend zusammengestürzt. Achilleus Enkel wird mit
Jauchzen zum „König von Asien" ausgerufen.
Jetzt wendete sich Alexander zunächst südlich, um sich
der Hauptstädte Asiens zu versichern. Das große
Babylon in seiner alten und erneuten Pracht öffnete
ihm zuvorkommend seine Thore, und er zog huldreich ein.
Hier opferte er dem chaldäischen Gotte Baal; denn er
ließ neben den griechischen und egyptischen Gottheiten
auch die chaldäischen bestehen. Es war vornehmlich aus
Politik (Staatsklugheit), um sich die Völker geneigt zu
machen, daß er überall ihren Göttern huldigte. Auch die
zweite Hauptstadt des Weltreichs, das schöne, mit Reich-
thümern erfüllte Susa in der Provinz Susiaua, unter-
warf sich ihm ergebungsvoll. Von da aber gings im
Sturm nach der östlich davon gelegenen Provinz Persis,