1. Bd. 1
- S. 266
1860 -
Calw Stuttgart
: Vereinsbuchh.
- Autor: Redenbacher, Wilhelm
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Ix. Das inattdonischc Weltreich.
chische Sprache überall bekannt und so die Sprache
der alten Welt wurde. Er förderte ihre Kenntniß
auf's Eifrigste, um durch sie griechische Bildung un-
ter die Barbaren zu bringen. Aber Gottes Rath und
Wille war es, daß das Wort des Neuen Bundes
darin niedergelegt und in dieser nun allbekannten Sprache
verbreitet werde. Das Neue Testament ist in griechischer
Sprache geschrieben.
8 12.
Zersplitterung des mucedonischeu Weltreichs.
Die dritte Weltmonarchie war die bis jetzt größte,
aber auch die kürzeste an Dauer; sie bestand unter ei-
nem einzigen Herrscher, einige wenige Jahre, dann
stob alles auseinander.
Alexander halte sterbend seinen Siegelring dem Mar-
schall Perdikkas übergeben, ohne ein Wort über die
Nachfolge im Regiment zu sagen. Da er nun einen, je-
doch etwas geisteeschwachen Bruder mit Namen Arrhi-
dans, und seine Gemahlin Roxane in Schwangerschaft
hinterließ, welche bald darnach ein Söhnlein, den Ale-
xander Aegos, gebar, so wurde wohl zuerst von Per-
dikkas im Verein mit Leonatus, Kraterus und An-
tipater für diesen seinen Sprößling und seinen Bruder
zusammen eine Reichsverwesung geführt. Allein die-
selbe dauerte gar nicht lange; Alexanders Große, außer
den Genannten noch Ptolemaus, Selenkns, Anti-
gonus, Lysimachns und Andere, suchten für sich
selbst Herrschaften zu gewinnen und jeder von sei-
ner ungeheuren Landerbinterlassenschaft soviel als möglich
an sich zu reißen. Da ging es denn nun schrecklich wüste
zu. 22 Jahre lang führten sie stete Kämpfe untereinan-
der, wahrend welcher der Aegos und Arrhidäns er-
mordet und Alexanders ganzes Geschlecht, auch bis
ans das letzte weibliche Glied, rein ausgetilgt wurde.
Man nennt diese Zeit die der Di ad ochen- oder
Nachfolger-Kampfe. Sie sind zu unfruchtbar und zu