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1. Für einen einjährigen Unterricht in einer mittleren Klassen berechnet - S. 109

1861 - Hildburghausen : Nonne
I----------- 109 3. Eroberung der Bretagne; Burgund zinspflichtig, das westgcthische Reich (Schlacht bei Vongle) unterworfen. Vereinigung der Frankenstämme. Paris Residenz. Klvd- wigs Tod (51i). 1. Unter allen germanischen Völkern, welche Theile des weströmischen Reiches in Besitz genommen hatten, waren die Franken das mächtigste. Sie theilten sich in ripuarischei) un& salische*) Franken und gehorch, ten anfangs mehreren Fürsten. Im Jahre 431 aber stand unter ihnen ein Fürst auf, der die kleinen Reiche in ein großes vereinigte. Dies war Kl od- wig, d. h. Ludwig, ein Zeitgenosse des Theodorich, aus der Königsfami- lie der Merowinger. Sobald er in einem Alter von 16 Jahren zur Regierung gelangt war, beschloß er, seine Herrschaft durch Eroberungen auszubreiten. Zuerst warf er seine Blicke aus das Land zwischen der Sei« ne und Loire, welches damals unter dem römischen Statthalter Syagrius stand, der sich hier auch nach dem Untergange des weströmischen Reiches noch behauptete. Er forderte Syagrius zum Kampfe heraus und über- ließ es ihm, Ort und Zeit der Schlacht zu bestimmen. Syagrius ward bei Soissons^) im Jahre 486 vollständig geschlagen und floh nach Tou- louse, um beim Westgothenkönig Alarich Ii. Schutz zu suchen. Dieser fürch- tete aber Klodwigs Drohungen so, daß er den armen Flüchtling an die Franken auslieferte. Klodwig ließ den unglücklichen Syagrius im Gefäng- niß erdrosseln und schlug dessen Gebiet zu seinem Reiche. Einige Jahre darauf (493) vermählte sich Klodwig mit der schönen Klotilde, einer Nichte des burguirdischen Königs Gundobald. Diese war Christin und bat ihren Gemahl inständigst, er möge sich taufen las- sen. Aber er wollte von seinen alten Göttern nicht lassen, da sie ihm bisher in allen Schlachten den Sieg verliehen. Doch was der Gattin Liebe angefangen, half die Noth vollenden. Im Jahre 496 entstand Krieg zwischen den Franken und den Alemannen?). Bei Zülpich?) trafen die feindlichen Heere hart aufeinander. Der Sieg schwankte lange, endlich neigte er sich auf die Seite der Alemannen. In dieser Bcdrängniß hob Klodwig Augen und Hände zum Himmel empor und rief: „Jesus Chri- stus, den Klotilde den Sohn des lebendigen Gottes nennt, dich bitte ich um Hülfe. Gewährst du mir den Sieg, so will ich an dich glauben und mich taufen lassen auf deinen Namen; denn meine Götter scheinen kraftlos, da sie denen nicht helfen, die ihnen gehorchen." Als er so gesprochen hat- te, griffen die Franken nochmals an und trieben den Feind in die Flucht. Durch diesen Sieg wurde der nördliche Theil von Alemannien (am Rhein und am Main) fränkisches Eigenthum; der südliche aber begab sich in den Schutz Theodorichs des Großen. * 2. Als Klodwig seiner Gemahlin mittheilte, wie ihm der Christen- gott zum Siege verholfen habe, ließ diese sofort den Bischof (Remigius) ') Die riv u arischen Franken wohnten an den Ufern des Niederrheins und im nördlichen Gallien; die falifchen an den Ufern des Mittelrheins. (Ueber Franken vergl. K. 2. S. 97.). — Soiffons, Stadt an der Aiöne in der Pi- kardie, nordöstlich von Paris. *) Die Alemannen wohnten von den Vogesen bis zur Jller und nördlich bis zum Mai». — Zülpich, Stadt zwischen Bonn und Aachen.
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