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1. Für einen einjährigen Unterricht in einer mittleren Klassen berechnet - S. 117

1861 - Hildburghausen : Nonne
117 von ihnen » ) bedroht, und Ludwig der Deutsche hatte fünf Einfälle der- selben zurückzuweisen. Außer den Normannen suchten die Slaven die deutschen Gränzen heim und verheerten fast jedes Jahr die sächsischen, thüringischen und baierschen Lande. Sie wurden von Ludwig gleichfalls mit Nachdruck bekämpft, wa- ren aber die Ursache, daß er zur Sicherung seiner Gränzlünder (Marken) die Herzogswürde, welche Karl der Große abgeschafft hatte, wieder einführte. Ludwig starb im Jahre 876 und nahm den Ruhm eines tapfern und die- deren Königs mit in das Grab. 2. Kart der Kicke (876—887) war der jüngste Schn Ludwig des Deutschen. Von der Hinterlassenschaft seines Vaters bekam er anfangs nur Alemannien (das heutige Schwaben), durch den frühzeitigen Tod seiner beiden Brüder erhielt er aber im Jahre 882 das ganze deutsche Reich mit Italien 2 ) und der Kaiserwürde. Dazu wählten ihn 884 die französischen Großen, weil der Karolingische Erbe bei ihnen, Karl der Einfältige ein 6jàhriges Kind war, zu ihrem Könige, so daß unter ihm noch einmal fast alle Länder Karl d. G. vereinigt waren. Einem so ausgedehnten Reiche konnte Karl der Dicke nicht vorstehen. Geistesschwach und unseldstständig wie er war, machte er sich bald bei Freund und Feind verächtlich. Aufs Deutlichste trat seine Ohnmacht im Kriege ge- gen die Normannen hervor. Anstatt diese gefürchteten Horden mit dem Schwerte zurückzutreiben, kaufte er ihnen zweimal (887) für schweres Geld den Frieden ah. Doch fanden die Deutschen diese Art, sich eines Feindes zu entledigen, so schimpflich, daß sie aus der Rcichsversammlung zu Tribur2) Karl als einen des Thrones Unwürdigen für abgesetzt erklärten (887) und den tapferen Arnulf von Kärnthen, einen Enkel Ludwig des Deutschen, zu ihrem Könige ausriefen. Karl überlebte die erlittene Schmach nicht lange; er starb schon 888 in großer Dürftigkeit. 3. Krnulf. (887—899 ) war ein tapferer und würdiger König. Im Jahre 891 zog er gegen die bis dahin für unüberwindlich gehaltenen Nor- mannen und schlug sie bei Löwen2) gänzlich aufs Haupt. Dieser herrliche Sieg erfüllte jedes deutsche Herz mit Ehrfurcht und Liebe für den Retter der allgemeinen Sicherheit und den Rächer deutscher Ehre. Doch zeigte Arnulf auch einem sehr kriegerischen Volke den Weg nach Deutschland. Als sich nämlich der slavische König Zwentibold von Mähren gegen die deutsche Oberherrschaft auflehnte, ging Arnulf zu dessen leichterer Bekäm- pfung die Ungarn (Magyaren) um Hülfe an. Diese hatten sich seitkarl d. G. in Pannonien niedergelassen und waren an Gestalt und Wildheit den Hunnen vergleichbar. Auf Arnulfs Ruf fielen sie in Mähren ein und * *) *) Später wagten die Normannen anch noch weitere Streifzüge: im Jahre 911 mußte der französische König, Karl der Einfältige, ihrem Anführer R o l l o (in der Taufe Robert genannt) eine schöne Provinz seines Reiches, die bis auf den heuti- gen Normandie heißt, abtreten; im Jahre 1060 gründeten sie unter Ro- bert Gulskard und dessen Bruder Roger in Unteri'talien (Sizilien) ein Reich und >m ^ahre 1066 wurden sie (siehe Wilhelm den Eroberer) auch in England das herrschende Volk. *) In Italien war Lothars Stamm schon 875 mit Ludwig Ik. erloschen. — Tribur unweit des rechten Rheinufers oberhalb Mainz, jetzt ein Marktflecken (Trebur). — Löwen, Stadt in Belgien, östlich von Brüssel.
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